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Bei unseren Topreiseangebote Indiens erleben Sie den GLANZ der IMPERIALEN Städte wie Delhi so wie die reiche Geschichte der Rajputen aus Rajasthan
Als die Briten 1911 beschlossen, die Hauptstadt Indiens von Kalkutta nach Delhi zu verlegen, traten sie in die Fußstapfen früherer Eroberer. Die Ruinen von mindestens sieben (manche behaupten sogar 15) anderen Hauptstädten überziehen Delhi, vom alten Indraprastha bis zum Shahjahanabad der Moguln. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts schienen die Briten Indien fest im Giff zu haben. Was lag da näher, als zur Verherrlichung der Macht und Stärke des britischen Raj eine neue Hauptstadt an einem historisch so bedeutsamen Ort zu errichten......

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......Die Entscheidung wurde am 12. Dezember 1911 mit einer angemessenen Fanfare bei einem von König Georg V. und Königin Maria abgehaltenen Durbar verkündet. Der Durbar war die glanzvollste Zurschaustellung imperialen Pomps und Prunks, die Delhi je erlebt hat. Etwa 300 000 Menschen wohnten dem Spektakel bei, darunter 562 juwelenbehängte und trubanbedeckte Maharajas mit ihrem Gefolge von Frauen (durchschnittlich 5,8 pro Fürst), Kindern, Höflingen, Elefanten und persönlichen Eisenbahnwaggons. Mit feierlicher Miene schwang das Königspaar einen Elfenbeinhammer und amethystenbesetzte silberne Kellen, um den Grundstein für die achte Stadt von Delhi zu legen. Beim Bau der neuen Hauptstadt Britisch-Indiens wollte ,,man größte Sorgfalt und Bedachtsamkeit walten lassen, damit sie dieser alten und wundervollen Stadt in jeder Hinsicht gerecht wird‘‘.

Zwei Jahrzehnte sollten vergehen, bis das Werk vollendet war – die letzte und größte imperiale Stadt, die in diesem Jahrhundert gebaut wurde. Unübertroffen an monumentalem Ausmaß und Extravaganz, beinhaltete sie als sichtbarstes Symbol der Macht und Erhabenheit des britischen Empires einen Palast, der selbst Versailles in den Schatten stellte. Doch verliefen die Bauarbeiten keineswegs reibubgslos. Von Anfang an waren sie von Streitereien zwischen den beiden Architekten, Verzögerungen, Kürzungen der Gelder und ungewöhnlich vielen schlechten Vorzeichen begleitet.

Zur ersten Kontroverse kam es bereits kurz nach der Abreise des Königspaares, als eine Planungskommission den ausgewählten Standort für ungeeignet befand, da er feucht, malariaverseucht und nicht groß genug war. Auf dem Rücken der Elefanten suchte man nach einem etwa 65 Quadratkilometer großen Gebiet in der Nähe Shahjahanabads, das Expansionsmöglichkeiten bot, ohne die zahlreichen Schreine, Grabmäler und Ruinen Delhis in Mitleidenschaft zu ziehen.

In der mit ein paar kleinen Dörfern übersäten, unwirtlichen Ebene Raisina stieß der damalige Vizekönig Lord Hardinge bei einem Ausritt zufällig auf einen Hügel, wo sich ein herrliches Bild vor ihm ausbreitete: auf der einen Seite die dunkle, imposante Silhouette des Alten Forts, auf der anderen die Kuppeln und Minarette der Jama Masjid von Shahjahanabad und in der Ferne die silbrig glänzenden Windungen des Yamuna. Hier auf diesem Berg und sonst nirgends sollte das Haus des Vizekönigs stehen! So wurden die vom Königspaar gelegten Grundsteine bei Nacht und Nebel wieder ausgebuddelt, in Jutesäcke gehüllt und am neuen Standort wieder eingesetzt.

Endlich konnte die Planung der neuen Stadt in Angriff genommen werden. Und sie begann mit einem großen Knall. Denn als Lord Hardinge von Kalkutt nach Delhi kam, um den offiziellen Startschuß für das Riesenprojekt zu geben, wurde während einer feierlichen Prozession durch Chandni Chowk ein Bombenattentat auf ihn verübt. Er erlitt schwere Verletzungen, sein Schirmträger wurde getötet. Dies war jedoch nicht das einzige schlechte Omen. Beim Durbar im Vorjahr war das herrliche Zelt, in dem die indischen Fürsten den englischen König empfangen sollten, auf mysteriöse Weise niedergebrannt. Im Basar ging das Gerücht, daß die Grundsteine eigentlich Grabsteine sein, die man sich in aller Eile bei einem einheimischen Steinmetz besorgt habe. Galt Delhi nicht als ,,Friedhof der Dynastien‘‘, wo jede neu errichtete Stadt das Ende der Dynastie ihrer Erbauer einleitete?

Düstere Prohezeiungen solcher Art wurden jedoch energisch zurückgewiesen, als man sich daran machte, das Land einzuebnen, Wasserrohre, Abwasserkanäle und Stromleitungen zu legen. 1913 wurde der begnadete englische Architekt Edwin Lutyens mit der Leitung des gigantischen Bauprojekts betraut. Der vor allem für seine wundervollen Landhäuser berühmte Lutyens hatte den Ruf, extravagant zu sein und lieber zu klotzen anstatt zu kleckern. Meist wußte er seinen Willen durchzusetzen, indem er bei den Frauen seiner Kunden seinen beachtlichen Charme spielen ließ. Auch die Vizekönigin Lady Hardinge brachte er durch Schmeicheleien und Überredungskunst bald dazu, all seine Ideen zu akzeptieren. Einmal soll er sich nach einer Meinungsverschiedenheit folgendermaßen bei ihr entschuldigt haben:,,Ich werde Eure Füße mit meinen Tränen waschen und mit meinem Haar trocknen. Zugegeben, ich habe sehr wenig Haare, aber Eure Füße sind ja auch ziemlich klein!‘‘

New Delhi sollte nach Lutyens’ Vorstellung eine Gartenstadt werden mit breiten, geraden Alleen (ideal für Paraden und Festzüge), niedrigen Bauten, weitläufigen Straßen und unzähligen Bäumen und Parks zur Milderung des beschwerlichen Klimas. Sein Plan glich einem riesigen sechseckigen Gitternetz, welches den Palast des Vizekönigs, das Alte Fort und ein Geschäftszentrum umschloß. Beherrschendes Element war das Haus des Vizekönigs auf dem Raisina Hill, von wo aus die Prachtstraße Kingsway (heute Rajpath) schnurgerade zu einem großen Platz (Vijay Chowk) und weiter zum Alten Fort führte. Zu beiden Seiten des Rajpath Wohnviertel errichtet, die durch Straßen und Rondelle eine Dreiecksform erhielten. Hier residierten die hochgestellten Beamten des Raj. Je näher sie am Palast des Vizekönigs waren, desto prachtvoller ihre Bungalows. Am äußersten Rand des Hexagons befanden sich die vielen kleineren Häuser für die untergebenen Beamten und Angestellten. Etwa in der Mitte wurde die Prachtstraße im rechten Winkel von einer weiteren geraden Straße gekreuzt, dem Queensway (heute Janpath), der in das Geschäftszentrum der Stadt führte. So spiegelte der Plan nicht nur Lutyens’ Sinn für Ästhetik wider, sondern auch die Hierarchie und soziale Struktur des Raj.

Wenn man auf dem Raisina Hill direkt vor dem Eisengitter des Rashtrapati Bhavan steht und auf die Stadt blickt, offenbart sich die perferkte Symmetrie von Lutyens’ Plan. Ähnliches gilt für die Casa Medici, das Dachrestaurant des Taj Mahal Hotel in der Man Singh Road.

Zur Bewältigung der ihm anvertrauten Aufgabe zog Lutyens den Architekten Herbert Baker heran, dessen Leumund ausgezeichnet war: Er hatte die neue Verwaltungshauptstdt im südafrikanischen Pretoria errichtet und dabei die Architektur geschickt als Ausdrucksmittel imperialer Ideale eingesetzt. Dort war ihm Lutyens kurzzeitig zur Hand gegangen. Nun sollte Lutyens für das Gesamtkonzept der Stadt, den Palast des Vizekönigs und das War Memorial verantwortlich zeichnen, während Baker sich auf die Verwaltungsgebäude und das Parlament konzentrierte.

Über den Architekturstil der neneu Hauptstadt kam es zu heftigsten Kontroversen. Sowohl König Georg als auch Lord Hardinge bestanden darauf, daß man sich im wesentlichen von der indischen Architektur inspirieren lassen sollte. Lutyens hatte jedoch für die Raj-Architektur in Kalkutta und Bombay, wo man Kuppeln, Bögen und überdachte Balkone im Mogul-Stil auf pseudobarocke und viktorianisch-gotische Konstruktionen gesetzt hatte, nichts als Verachtung übrig. Auf Drängen des Vizekönigs nahmen Lutyens und Baker dennoch einige Monumente Indiens in Augenschein: Agra, Jaipur, Bikaner, Mandu. den großen buddhistischen Stupa in Sanchi und die Palastfestungen von Datia und Dhar. Sie kehrten zurück, wilder entschlossen denn je, sich keinesfalls an die indische Bauweise anzulehnen. Lutyens schrieb: ,,Ich persönlich glaube nicht, daß es überhaupt eine echte indische Architektur oder irgendeine große Tradition gibt.‘‘ An Baker schickte er zwei ,,Rezepte‘‘ für indische Architektur:

,,Hindu-Stil: Man nehme quadratische Steine und füge sie in kindlicher Manier zusammen; zuvor ist jeder Stein mit ver-schlungenen Mustern und entsetzlichen Formen zu versehen; obenauf setze man eine Zwiebel.

Mogul-Stil: Man errichte eine schwerfällige Betonkonstruktion auf einem ziemlich einfachen rechtwinkligen bis achteckigen Grundriß und setze eine Kuppel darauf. Das Ganze überziehe man mit Steinmustern. Wer es sich leisten kann, füge Einlegearbeiten mit Ju-welen hinzu… Als Krönung setze man drei Zwiebeltürmchen darauf…‘‘

Auch Baker tat die hinduistische Architektur als ,,groteske, bedeutungslose Steinornamente‘‘ und die der Moguln als ,,verzierte Ziegelsteinkolosse‘‘ ab. Beide waren sich einig, daß die neue Stadt ,,weder indisch noch römisch, sondern schlicht imperial‘‘ sein sollte. Ihre Symmetrie und Weitläufigkeit sollte sich wohltuend von dem wirren Chaos Old Delhis abheben und vor allem die Ruhe und Ordnung symbolisieren, die die britische Verwaltung diesem ausufernden, dicht bevölkerten, unordentlichen Land aufgezwungen hatte.

Doch die indischen Monumente hatten offensichtlich mehr Eindruck auf Lutyens und Baker gemacht, als sie gewahr wurden oder sich selbst eingestehen mochten. In ihre Pläne flossen verschiedene Elemente indischer Architektur mit ein, die sowohl dekorativer als auch praktischer Art waren – chhajjas (Steingesimse), jaalis (filigran durchbrochene Steinwände), chhatris (Zeltdächer) und die typischen indischen Symbole wie Lotusblüten und Glocken. Lutyens rechtfertigte diese Synthese später lakonisch damit, daß er seine Bauweise lediglich an die klimatischen Bedingungen angepaßt habe.

Der Baubeginn der imperialen Stadt stand im Zeichen des unerschütterlichen Vertrauens in die Beständigkeit der britischen Herrschaft in Indien. Die nene Stadt sollte tausend Jahre überdauern und dann die herrlichste Ruine im Stadtgebiet Delhis sein. Etwa 29000 Arbeiter und 3500 Steinmetze waren rund um die Uhr im Einsatz. Cremefarbener und roter Sandstein wurde aus Steinbrüchen in Dholpur und Bharatpur herangeschafft. Grüner, gelber, rosa und weißer Marmor kann aus Makrana, Baroda und anderen Orten in Zentralindien und Rajasthan. Nicht weniger als sieben Milliarden Ziegel wurden gebrannt. Um das gesamte Baumaterial, einschließlich Tonnen von Sand und Kies, Erde und Dung (für die Parks und Rasen), zu den Baustellen zu schaffen, wurde eine 24 Kilometer lange Eisenbahnstrecke mit einem acht Kilometer langen Ausweichgleis verlegt. Tag und Nacht Beendigung des Bauprojekts hatte er fünf Milliarden Tonnen Baumaterial befördert.

Mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs gerieten die Arbeiten ins Stocken. Die Ausgabenkürzung während der Kriegsjahre ließ grandiose Pläne Lutyens’ platzen – unter anderem ein Amphitheater am Ridge, ein Kulturkomplex am Queensway und ein künstlicher See am Ende des Rajpath, in dem sich die Mauern des Alten Forts widerspiegeln sollten.

Zu Lutyens’ Leidwesen bestand Baker nun auch noch darauf, die Verwaltungsgebäude ebenfalls auf dem Raisina Hill zu errichten, da von dort die wirkliche Macht und Autorität des britischen Raj ausgehe. Dies bedeutete, daß der Palast des Vizekönigs 1200 Meter von der Bergkuppe nach hinten versetzt werden mußte. Lutyens gab nach, ohne zu erkennen. wie sehr dies den Blick auf das Haus beeinträchtigen würde. Es stellte sich als kapitaler Fehler heraus: Wenn man über die Prachtstraße den Raisina Hill hinauf zum Palast des Vizekönigs geht, verschwindet die Kuppel allmählich aus dem Blickfeld und taucht erst wieder auf, sobals man näher herankommt. Als man diesen architektonischen Fauxpas bemerkte, war es bereits zu spät und zu kostspielig, den Fehler wieder zu beheben. Lutyens konnte dies Baker nie verzeihen – er hatte sein ,,Bakerloo‘‘ erlebt, wie er bitter bemerkte –, und die beiden wechselten kaum mehr ein Wort mitein-ander. Heute werden nur wenige Besu-cher dieses Fehlers gewahr und sind sogar entzückt über die Art und Weise, wie die Kuppel geheimnisvoll verschwindet, um dann in vollem Glanz zu erstrahlen.

Der Palast des Vizekönigs oder Rashtrapati Bhavan, die heutige Residenz des indischen Präsidenten, ist Lutyens’ Hauptwerk. Es stellt eine subtile und anmutige Verschmelzung von westlichem Klassizismus mit indischen Architektur-merkmalen dar –ein Beweis für Lutyens’ erstaunliche Gabe, imposante Ausmaße mit kleinen, ausgeklügelten, oft skurrilen Details zu verbinden. So entsprach es absolut seiner Genialität, bei einigen Bauten der neuen Hauptstadt roten und weißen Sandstein zum Einsatz zu bringen – eine Farbkombination, die lebhaft an die große Mogulhauptstadt Shah-jahanabad erinnert.

Für den Architekturhistoriker Robert Irving stellt Rashtrapati Bhavan die Synthese aus einem ,,gigantischen indischen Wohnhaus, einer mit Zinnen versehenen Rajputen-Festung und einem Mogul-Grab“ mit dem Komfort eines englischen Landhauses dar. Mit einer Länge von über 180 Metern. 340 Räumen, weiten Innenhöfen mit einer Fläche von 18 580 Quadratmetern ist es in der Tat größer als Versailles. Im Gegensatz zu den hohen Raj-Bauten in Kalkutta und Bombay ist es betont horizontal angelegt, seine Strenge wird durch Lutyens’ Witz und Originalität im Detail aufgelockert: Skulpturierte Steinelefanten und Bullen tummeln sich friedlich neben britischen Löwen, ein wundervoll geschwungener Kobra-Brunnen hebt sich von der nüch-ternen Fassade des Südhofes ab, die streng klassischen Säulen von Portikus und Korridoren überraschen durch die für die traditionelle indische Architektur typischen Glocken, der Boden eines Zimmers im oberen Stockwerk ist ein riesiges rotweißes Schachbrett mit be-zaubernden Wandschirmen in Form eines Papageienkäfigs.

Die das Gebäude auf zwei Ebenen umgebende chhajja wirft nicht nur dramatische Schatten, sondern hält auch die Hitze fern, läßt den Monsunregen ablaufen und schützt die Räume vor dem ,,entsetzlich grellen indischen Licht“, wie Lutyens es formulierte. Um die riesige. Mit Kupfer verkleidete Kuppel verläuft eine Steinbrüstung, die dem buddhistischen Stupa in Sanchi entlehnt ist. Um sie herum sind vier Dachbrunnen angeordnet, die nicht nur zur Kühlung des Gebäudes bestimmt waren, sondern auch schimmernde Reflexe auf die metallene Kuppeloberfläche zauberten. Vor einigen Jahren wurden sie Jedoch als allzu augenfällige Extravaganz im wasserarmen Delhi abgestellt.

Im Zentrum des großen Hofs vor dem Rashtrapati Bhavan entwarf Lutyens ein weiteres imperiales Symbol, die jaipur-Säule (mit Geldern des Maharaja von Jaipur). Seit jeher waren Gedenksäulen Tradition in Indien, wie die von Kaiser Ashoka aus dem 3. vorchristlichen jahr-hundert oder der Qutb Minar aus dem 11. Jahrhundert beweisen. Lutyens begriff die 43,5 Meter hohe Jaipur-Säule als eine Art Siegessymbol, ähnlich einer Fahnenstange, die in erobertem Gebiet aufgestellt wird. Verziert mit äußerst englisch wirkenden Eichenblättern, gipfelt sie in einer Lotusblüte, aus de rein Kri-stallstern hervorblitzt. Die Inschrift am Sockel stammt von Lutyens selbst:
In Gedanken, Treue
In Worten, Weisheit
In Taten, Mut
Im Leben, Gehorsam
So wird Indien groß.
Das 4,3 Meter hohe Eisengitter am Eingang zum Rashtrapati Bhavan zeugt ebenfalls von seiner überschäumenden Kreativität. Dekorativ und duftig wie antike Spitzen, vermittelt es gleichzeitig einen soliden Eindruck durch die Pfeiler aus rotem Sandstein mit Elefantenskulp-turen, die Lampen und Urnen tragen.

Mogulgarten: Auf dem über 100 Hektar umfassenden Grundbesitz des Rashtrapati Bhavan schuf Lutyens ein weiteres Meisterwerk – einen Wassergarten im Mogul-Stil, dessen Terrassen sich über drei Ebenen erstrecken und von Wasserkanälen durchzogen sind, in denen sich die Farben der Blumen und des Himmels widerspiegeln. Zierbrunnen in Form von 16reihigen Lotusblättern speien Wasserfontänen in die Luft. In ihrer Mitte befindet sich eine 18 Quadratmeter große Grüninsel.
Am Eden des Parks liegt Lutyens’ berühmter ,,Schmetterlingsgarten‘‘, den er eigens mit Blumen bepflanzte, die eine magische Anziehungskraft auf Schmetterlinge ausüben. 418 Gärtner waren nötig, um den Park in Ordnung zu halten, darunter allein 50, die tagtäglich die Vögel verscheuchten. Das Palastpersonal umfaßte 2000 Angestellte.

Auch für zwei mächtige indischen Fürsten-den Nizam von Hyderabad und den Maharaja von Baroda – war Latyens in New Delhi tätig. Die beiden Paläste weisen einen schmetterlingsförmigen Grundriß mit einer zentralen Kuppel und zwei symmetrischen Flügeln auf. Wie beim Rashtrapati Bhavan vereinen sich auch hier verschiedene Stilrichtungen zu einer eleganten Synthese – klassische Säulen und romanische Rundbögen harmonieren mit jaalis, chhatris und chhajjas. Hyderabad House, das auch einen Mogulgarten besitzt, erstrahlt heute wieder in altem Glanz. da es häufig den Rahmen für offizielle Bankette und Empfänge liefert. Das inzwischen als Reservierungsbüro der Eisenbahn dienende Baroda House macht dagegen einen traurig heruntergekommenen Eindruck. Die Kuppeln dieser beiden Paläste und des Rashtrapati Bhavan wurden nach einer alten indischen Methode ohne provisorische Stütze erbaut – einer der vielen Kunstgriffe der indischen Handwerker, die Lutyens schnell zu schätzen lernte. Irving zufolge bildeten dabei die Arbeiter mit je einem Ziegel in der Hand einen Ring um den zu umschließenden Raum, dessen Rand mit einer frischen Mörtelschicht bedeckt war. Im Hintergrund spielte Musik. Auf ein verabredetes Zeichen hin, das war in der Regel ein Trommelschlag, setzten alle Arbeiter gleichzeitig ihren Ziegelstein, wodurch sofort ein fester Ring gebildet wurde.

Vijay Chowk und das India Gate: Am Fuß des Raisina Hill liegt Lutyens’ großer Platz, der bis auf sechs Brunnen mit Obelisken aus rotem Sandstein völlig schmucklos ist und für die prachtvollen Zeremonien des Raj gedacht war. Vom Vijay Chowk aus erstreckt sich der Rajpath noch zwei Kilometer weiter, gesäumt von Kanälen, grünen Rasenflächen und Bäumen. Am Schnittpunkt mit dem janpath hatte Lutyens eine Nationalbibliothek, ein Völkerkundemuseum, ein Institut für Orientalistik und ein Nationalarchiv geplant. Verwirklicht wurde schließlich nur letzteres in Form einer erhabenen Säulenkonstruktion.
Am anderen Ende der Prachtstraße reckt sich das India Gate in die Höhe, ein Triumphbogen, den Lutyens zu Ehren der 60 000 Soldaten errichtete, die im Ersten Weltkrieg gefallen waren. In das 42 Meter hohe Mahnmal aus Sandstein sind die Namen von über 13 000 indischen und britischen vermißten Soldaten gemeißelt. Daneben brennt eine ewige Flamme zum Gedenken an die Opfer des Krieges mit Pakistan 1971.

Steinernes Zeltdach: Als König Georg V. 1936 nach der Einweihung von New Delhi starb, errichtete Lutyens ihm zu Ehren direkt hinter dem India Gate am Kreuzpunkt aller Alleen sein letztes im-periales Monument – ein steinernes Zeltdach. Darunter setzte er eine Mamorstatue des Königs mit Robe, Krone und Reichsapfel. Heute ist Platz unter dem Zeltdach leer – für indische Begriffe paßt keine Statue eines indischen Führers in einen derart feudalen Rahmen. Dahinter steht das 1931 trotz der zornigen Proteste Lutyens’ erbaute Stadion, das in seinen Augen den am Ende der Prachtstraße geplanten Blick auf das Alte Fort verdarb. Das Stadion war eine Idee der damaligen Vizekönigin Lady Willingdon, die mit ihrem schauderhaften Geschmack auch im Palast gewütet hatte, wo sie alles auf ihre Lieblingsfarbe Mauve abstimmen ließ und die Gartenlandschaft durch das Pflanzen von Zypressen ruinierte.

Die Regierungsgebäude: Obwohl Lutyens und Baker kaum mehr ein Wort wechselten, setzten sie ihre Zusammenarbeit fort. Um 1930 waren die beiden massiven Bauten, die den Palast des Vizekönigs auf dem Raisina Hill flankierten, schließlich fertiggestellt. Das auf einer Länge von je 400 Metern auf drei Stockwerke verteilte Labyrinth hoher Räume war um offene Arkadenhöfe, ausladende Treppen und weitläufige Hallen herum angeordnet, die durch Korridore von fast zehn Kilometern Länge miteinander verbunden waren.

Wie Lutyens ließ auch Baker Elemente der traditionellen indischen Architektur mit einfließen – dekorative chhatris (ein altes indisches Königssymbol), zurückgesetzte Portale im Mogul-Stil (nashi-mans) und vorspringende Stein-chhajjas. Die Kuppeln sind großzügig mit indischen Ornamenten verziert – jaalis, skulpturierte Elefanten und Lotusblüten. Für sieben Räume gab Baker Wandgemälde bei indischen Künstlern in Auftrag, die seinem Entsetzen traditionelle allegorische und mythologische Theman aus dem Hinduismus und dem Islam wählten. Über dem Gebäudeeingang prangte eine von ihm erdachte Inschrift: ,,Freiheit wird einem Volk nicht einfach zuteil; ein Volk muß sich selbst in die Freiheit erheben; es ist ein Segen. Der erst verdient werden muß, bevor man ihn wirklich genießen kann.‘‘ Zu einer Zeit, als die Gefängnisse Britisch-Indiens voller Freiheitskämpfer waren, war dies selbst in den Augen des Vizekönigs eine Provokation.

Im Hof vor den Gebäuden plazierte Baker die Dominion Säulen für Australien, Kanada, Südafrika und Neuseeland, jede von einem Globus und einem Schiff gekrönt, um die Ozeane zu versinnbildli-chen, die dieses riesige Reich verbanden. Das Parlament: Bakers zweites Groß-projekt war das Parlament. Lutyens hatte bestimmt, daß es ein Rundbau sein sollte und hatte alles weitere Baker überlassen. Das nördlich von den Regierungsgebäuden gelegene Parlament besitzt ein rotes Fundament, ein cremeweißes Stockwerk mit 144 Pfeilern und ein oberes Stockwerk aus Gips (mangels nötiger Geldmittel). Es hat einen Durchmesser von 174 Metern und eine flache Kuppel in der Mitte, die vom Boden aus nicht sichtbar ist. Das Gebäude umfaßt drei halbkreis-förmige Hallen – das holzgetäfelte Lok Sabha (Unterhaus) und Rajya Sabha (Oberhaus) sowie ein reich geschmücktes Fürstenhaus, das heute als Bibliothek und Leseraum dient. Es verfügt über geschnitzte Bänke, farbige Marmorpfeiler und jaalis sowie in die Wand eingelassene vergoldete Emailwappen der Für-stenstaaten.

Die große Rundhalle mit ihrer 28 Meter hohen Kuppel war für besondere Anlässe, wie etwa eine Ansprache des Vizekönigs an das Parlament, gedacht. 1947 wurde hier die Geburt einer neuen Nation verkündet und die Verfassung des unabhängigen Indien entworfen. Connaught Place: Ein weiterer markanter Punkt von New Delhi ist das Geschäftszentrum Connaught Place, dessen Läden in konzentrischen Kreisen unter breiten Bogengängen angeordnet sind und in krassem Gegensatz zu den überfüllten Basaren von Chandni Chowk in der Altstadt stehen. Die Memsahibs mußten sich nie mehr in die feuchten und engen Gassen begeben, wo sie von Straßenhändlern bedrängt wurden und ihnen allerorts beißende Gerüche in die Nase stiegen. Die Geschäfte am Connaught Place waren geräumig und einladend, verfügten über polierte Ladentische aus Holz und bequeme Stühle. Hier konnte man modische Stoffe und schottische Marmelade erstehen. mit Freunden unter den Arkaden bummeln und bei Wengers oder Standard den Tee einnehmen.

Connaught Place war das Werk eines anderen Architekten, der inzwischen längst in Vergessenheit geraten ist, obwohl er für die meisten Bauten in Delhi verantwortlich zeichnet: Robert Tor Russell entwarf unter anderem den heute als Hauptpostamt dienenden Eastern Court sowie den Western Court am Janpath, das Haus des britischen Oberbefehlshabers, die spätere Residenz von indiens erstem Premierminister Jawaharlal Nehru (heute Bibliothek und Museum) sowie das National-Stadion. Unter seiner Leitung entstanden auch Bungalows, Postämter, Krankenhäuser und Polizeistationen der neuen Stadt.

Die Bungalows in der King George Avenue, der heutigen Rajaji Marg, stammen jedoch von Baker. (Lutyens gab ihnen den Spitznamen bungle-ohs, ein ziemlich warmes Haus in der Akber Road nannte er gar ,,Baker’s oven‘‘ – Bäckerofen).
Lutyens eigene äußerst extravagante Pläne für eine anglikanische Kathedrale wurden verworfen. Statt dessen bat man ihn, einen für den Kathedralbau ausgeschriebenen Wettbewerb zu beurteilen, den sein Schüler Henry Medd gewann. Dieser entwarf schließlich die italienisch anmutende römisch-katholische Kirche am Alexandra Palace (in der Nähe des Gole-Postamts) und die nüchterne angli-kanische Erlösungskirche unweit des Rashtrapati Bhavan.

Mit sehr viel Weitblick wurden noch vor dem Baubeginn der neuen Stadt die Hauptstraßen abgesteckt und mit Bäumen bepflanzt. Für die landschftsgärtnerische Gestaltung von New Delhi war W. R. Mustoe verantwortich. Unter Mitwirkung von Walter Sykes George wählte er mit großer Sorgfalt meist einheimische Baumarten aus, die robust und langlebig waren, ausreichend Schatten spendeten und eine vielfältige Blüten- und Blätterpracht entwickelten. Jede Allee erhielt durch die Bepflanzung mit einer anderen Baumart ihren eigenen ,,botanischen Fingerabdruck‘‘: In der Akbar Road bestimmt beispielsweise die Tamarinde mit ihren federartigen Blättern das Bild, in der Aurangzeb Road sind es die Nimbäume, deren Zweige als Zahnbürsten dienen und deren Blätter ein ausge-zeichnetes Insektenschutzmittel abgeben. Die Jambolanapflaume mit ihren purpurnen Beeren ziert die Central Vista, und an der Kreuzung von Janpath und Aurangzeb Road stehen Arjuna-Bäume. Insgesamt wurden etwa 10 000 Bäume und 112 Kilometer Hecken gepflanzt.  In Februar 1931 wurde New Delhi mit zahlreichen Festivitäten offiziell eingeweiht. Es fanden Bankette und Garten-parties im Palast des Vizekönigs sowie verschiedene Bälle im beliebten Kurbad Gymkhana Club statt.

Die spektakulärste Feier war jedoch das Volksfest am Roten Fort, das die am Bau beteiligten Unternehmer organisierten. Dort gab es Feuerwerke, Dudel-sackpfeifer, Jongleure, Akrobaten, Tanz-bären und einen herrlichen Festzug, der das Leben auf der historischen Grand Trunk Road mit einem beeindruckenden Aufmarsch von Kamelen, Elefanten, Pferdewagen, Rikschas und Ochsenkarren darstellte. Unter den 50 000 Zuschauern waren auch die Arbeiter, die New Delhi in fast 20jähriger Plackerei erbaut hatten. Viele von ihnen waren hier zur Welt gekommen und aufgewachsen. Sobald sie groß genug zum Steineschleppen waren, hatten sie ihre Arbeit aufgenommen. Doch die Festlichkeiten wurden von einem bösen Vorzeichen überschattet; Als Vizekönig Lord Irwin im Vorjahr nach Delhi gekommen war, um seinen neuen Palast zu beziehen, war ein Bombenanschlag auf seinen Zug verübt worden, was Erinnerungen an das Attentet auf Lord Hardinge zu Beginn des Großprojekts wachrief.

Die neue Stadt hatte fast 15 Millionen Pfund verschlungen, eine für die damalige Zeit gigantische Summe, was indische Politiker wie Gandhi und Nehru dazu veranlaßte, von ,,verschwenderischer Extravaganz‘‘ und ,,vulgärer Protzerei‘‘ zu sprechen. Lutyens entgegnete, daß die ganze Stadt ,,nicht mehr als zwei Schlachtschiffe gekostet‘‘ habe und daß sie als ,,rein indische Arbeit doch mehr wert sei als das Spinnen von khaddar‘‘.

In der Euphorie der Einweihungsfeierlichkeiten schien der britische Vizekönig noch fest und sicher im Sattel zu sitzen, doch nur 16 Jahre später sollte der Union Jack zum letzten Mal von den Bastionen des Raj heruntergeholt werden und das imperiale Abenteuer beenden.

Die einstige Trennungslinie zwischen Old und New Delhi hat sich fast verwischt, Die von Lutyens für 70 000 Menschen erbaute Stadt verfügt heute über sieben Millionen Einwohner. Selbst Connaught Place hat inzwischen etwas von der Atmosphäre eines Basars: Unter den Arkaden bieten fliegende Händler ihre Ware feil – von Remittenden und Lotterielosen über imitierte Lacoste-T-Shirts bis hin zu Aphrodisiaka aus Echsenöl. Während der parlamentarischen Sitzungsperiode drängen sich auf Lutyens’ Prachtmeile tagtäglich bannerschwingende, skandierende Demonstranten. An lauen Abenden und sonnigen Wintertagen zieht es die Massen dagegen zum India Gate, wo sie Ballons und Spielsachen erstehen und auf den Rasenflächen ein Chaos aus Eisbechern, Erdnußschalen und Papiertüten des scharfen chana chor garam hinterlassen.

An den großen Alleen sind mehrere neue Bürogebäude entstanden, einschließlich einiger kläglich gescheiterter Versuche des Bauamtes, den lutyensi-schen Stil zu kopieren. Die Hochhäuser der Hotels Taj Mahal und Meridien ragen störend aus der niedrigen, weißgetüchten Bungalow-Landschaft empor. Doch manchmal schlägt das Empire noch zurück, wenn alljährlich Ende Januar die Rückzugszeremonie am Vijay Chowk stattfindet: Dudelsackpfeifer in ihren Kilts wirbeln in komplizierten Formationen herum, das Kamelkorps nimmt an der Brustwehr der Regierungsgebäude Aufstellung, und die Kuppel des Rashtrapati Bhavan beherrscht das Bild wie ein riesiger Tropenhelm, über dem der Geist von Lutyens und Baker in einträchtiger Zustimmung zu schweben scheint. Dann, urplötzlich, ist der Zauber gebrochen. Sobald die Sonne hinter dem Raisina Hill versinkt, ertönt von der Brustwehr der Zapfenstreich – gleich der Totenklage eines dahingeschwundenen Imperiums.

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