| 
                  Tempeltänze 
                  sind nun ein Bestandteil der klassischen darstellenden Künste 
                  geworden und werden in den Medien ausführlich gewürdigt. Die 
                  religiöse Kunst hat auch ihren Einzug in die Wohnzimmer der 
                  Elite gehalten; moderne Familien studieren zudem Sanskrit, um 
                  Namen für ihre Kinder zu finden. 
 Indien gleicht in gewisser weise einem großen Meer, stets 
                  bereit, andere Kulturen zu assimilieren. Dies mag jenen 
                  seltsam erscheinen, welche die indische Lebensart als 
                  dogmatisch betrachten. Das Land ist gegenüber fremden 
                  Einflüssen, etwa durch Handel oder Invasionen, immer offen 
                  gewesen und hatte innerhalb Asiens Verbindungen zu China, 
                  Ägypten, der Mongolei, Afghanistan, Tibet, Burma und Sri Lanka 
                  sowie zu den Engländern, Franzosen, Portugiesen und Holländern 
                  aus Europa, die sämtlich Kolonien einrichteten, um den Handel 
                  zu kontrollieren und später die natürlichen Ressourcen des 
                  Landes zu nutzen. All diese Völker haben Kulturen 
                  hinterlassen, die sich auf einzigartige Weise zu einer 
                  indischen vermischten.
 Indien ist gleichermaßen von diesen Invasoren, Siedlern und 
                  Kolonialisten beeinfluß worden. Wer ist also der wahre Inder? 
                  Der derzeitigen Theorie zufolge waren die Drawiden die 
                  ursprünglichen Siedler, die schließlich von den einwandernden 
                  Ariern Richtung Süden verdrängt wurden. Die hinduistische 
                  Lebensart ist sicherlich im tiefen Süden am besten erhalten. 
                  Die diversen Teile des Landes sind für ihre Eigenheiten 
                  bekannt geworden: Südindien ist die intellektuelle Hochburg 
                  des Landes, die viel zur Wissenschaft des Indiens (und zur 
                  Satire) beigesteuert hat; die Bengalis aus Ostindien werden 
                  als jene betrachtet, die eine gute Debatte genießen (oft dann, 
                  wenn dazu kein Anlaß besteht!); die Nordinder gelten als 
                  kernige und zupakkende Arbeiter. Zusammen bilden sie ein 
                  ganzes, wenn auch enigmatisches Indien, ein riesiges Land, das 
                  darum ringt, eine Macht des 20. Jahrhunderts zu werden und 
                  gleichzeitig seine alten Traditionen zu bewahren. Auf seine 
                  eigene charakteristische Weise wird Indien wahrscheinlich 
                  beides mühelos kombinieren – wenigstens aus der eigenen Sicht 
                  -, während der Rest der Welt seine Widersprüchlichkeiten 
                  auszumachen versucht.
 
 Künstlerische 
                  Einflüsse
 Die Tradition der indischen Kunst reicht über 8000 Jahre 
                  zurück – ein Vermächtnis, dessen sich nur wenige Nationen 
                  rühmen können. Die ältesten bekannten Kunstformen sind 
                  Felsmalereien der prähistorischen Steinzeit (des späten 
                  mensolithisch-neolithischen Zeitalters von 6000 bis 300 v. Chr).
 Es sind hauptsächlich lineare Zeichnungen von Tieren wie 
                  Elefanten, Bisons und Hirschen sowie von Jagdszenen, deren 
                  Darstellung in roten und gelben Ockerfarben erfolgte. Im 
                  letzten Abschnitt dieser Periode sind auch handgeformte 
                  Tonfigurinen einer Muttergöttin entstanden.
 
 Die 
                  Industal-Zivilisation 
                  existierte zur gleichen 
                  Zeit wie jene des Nil-Tals und befand sich von 3000 bis 1500 
                  v. Chr. auf ihrem Höhepunkt. Sie verfügte über einen 
                  florierenden Seehandel sowie über gut geplante Stadtgemeinden 
                  mit Häusern, die mit Innenhöfen, Badezimmern und einem 
                  ausgeklügelten Abwassersystem versehen waren. Dieser Periode 
                  sind die ältesten bekannten indischen Skulpturen 
                  zuzuschreiben; Gemälde sind jedoch nicht erhalten geblieben. 
                  Die bekanntesten Skulpturen, Darstellungen einer Muttergöttin, 
                  sind durch große Brüste, einen fülligen Bauch und den 
                  Kopfschmuck gekennzeichnet. Sie wurden wahrscheinlich bei der 
                  täglichen Götterverhrung verwendet. Weitere erhaltene 
                  Gegenstände sind Tonsiegel mit Abbildungen von Tierfiguren 
                  (Elefant und Stier) sowie mythische Kreaturen, die dem 
                  sagenhaften Einhorn gleichen. Eine der schönsten Ausgrabungen 
                  des Indus-Tals ist die Bronzefigur eines nackten, tanzenden 
                  Mädchens, die eine ungewöhnliche Dynamik ausstrahlt.
 
 Eine der größten Kunstdynastien waren die Mauryas, die Indien 
                  während des 3. Jahrhunderts v. Chr. beherrschten. Auch hier 
                  nahm die Bildhauerei eine zentrale Stellung an; sie ist nicht 
                  nur Ausdruck des kreativen Schaffens, sondern auch Symbol des 
                  immer mächtiger werdenden Reiches. Die Bildhauer der Mauryas 
                  zeichneten sich durch eine exzellente Technik bei der 
                  Darstellung sowohl von Menschen als auch von Tieren aus. Der 
                  größte der Maurya-Kaiser war Ashoka, der nach einer 
                  siegreichen wenn auch blutigen Schlacht zum Buddhismus 
                  konvertierte. Monolithische Säulen mit buddhistischen 
                  Botschaften, die im ganzen Land verteilt wurden, sind während 
                  seiner Herrschaft entstanden. Diese Säulen sind mit im Detail 
                  dargestellten Tieren wie dem Stier oder dem Elefanten 
                  versehen. Eine Maurya-Säule mit vier Löwen (die im Museum von 
                  Sarnath aufbewahrt wird) wurde zum Siegel und Symbol des 
                  unabhängigen Indien erkoren. Die Grazie der Maurya-Figuren ist 
                  unverwechselbar, wie etwa jene der lebensgroßen Statue einer 
                  Dienerin mit großen Brüsten und schmaler Hüfte, die einen 
                  Wedel halt; ihr Sari bedeckt nur die fünf Perlschnüren 
                  befestigt. Dieses schöne Beispiel der Maurya-Skulptur kann in 
                  der Eingangshalle des National Museum von New Delhi besichtigt 
                  werden.
 
 Der einflußreicher werdende Buddhismus prägte viele der 
                  Skulpturen, die während der Sunga- und Satvahana-Dynastien 
                  (200 bis 1 v. Chr.) entstanden. Außer dem bis dahin 
                  verwendeten Stein wurden und auch Knochen, Terrakotta, 
                  gebrannter Ton, verarbeitet, und es kam zu einer größeren 
                  Motivvielfalt. Obwohl Buddha von den Künstlern dieser drei 
                  Dynastien nie dargestellt wurde, hat sich sein Einfluß in der 
                  symbolischen Verwendung von Stupas, des Dharma Chakra 
                  (heiligen Rad des Gesetzes) oder des Turbans manifestiert. Zum 
                  ersten Mal wurden Friese geschnitzt, die Szenen aus dem Leben 
                  Buddhas darstellten.
 
 Schwere Skulpturen waren an der Tagesordnung, und Fundgruben 
                  buddhistischer Kunst aus dieser Periode hat das ganze Land zu 
                  bieten: in Sanchi, in der Nähe von Bhopal, Udaygiri in 
                  Khan-dagiri in Orissa, Bodh Gaya in Bihar, Amaravati im Süden 
                  und Bhaja im Westen. An diesen Orten sind Stupas oder 
                  Grabhügel von Relieftafeln umgeben, welche die früheren 
                  Inkarnationen Buddhas und Szenen aus den Jatakas (der 
                  kollektive Begriff für buddhistische Literatur) darstellen. 
                  Dazu gehören Abbildungen von Volksgottheiten wie den 
                  sinnlichen Shalbhanjikas (nackte Frauenfiguren, die einen 
                  Zweig halten und von denen man annimmt, daß es sich um 
                  Baumgöttinnen handelt).
 
 Es folgten ab 340 v. Chr. die Kushanas, eine Dynastie, die 
                  ihre Ursprünge auf Zentralasien sowie auf Griechen und Römer 
                  zurückführte Die Buddhafigur erlangte in dieser Zeit 
                  Popularität, und der Erleuchtete wird mit gewissen 
                  griechisch-römischen Stilelementen porträtiert, was die 
                  Haartracht, Kleidung und sogar die Gesichtszüge angeht. Drei 
                  Hauptschulen indischer Kunst verdanken ihre Ursprünge dieser 
                  Geschichtsperiode. Es handelt sich um Gandhara (mit stark 
                  hellenistischen Einflüssen), Mathura und Amravathi.
 
 Doch eine bekanntere Darstellung des Buddha entwickelte sich 
                  unter der Gupta-Dynastie (350 bis 500), welche das klassische 
                  Zeitalter der indischen Kunst einleitete. In der Gupta-Kunst 
                  verband sich die Formvollendung der Skulptur mit einem 
                  einzigartigen Geist der Ruhe und Gelassenheit. Die Gupta-Kunst 
                  war auch minimalistisch, verzichtete auf die übermäßige 
                  Wiedergabe von Schmuck und Kleidung und hielt sich an 
                  einfache, fließende Linien, die den Körper betonten und 
                  Elemente wie Kleidung nur andeuteten.
 
 Ungefähr zur gleichen Zeit entstanden die Höhlengemälde von 
                  Ajanta und Ellora mit einem Sinn für Detail und einer 
                  Qualität, die man sonst in der Höhlenkunst weltweit nicht 
                  findet. Die Malereien sind erst Anfang dieses Jahr-hunderts 
                  entdeckt worden, da die Höhleneingänge vom Dschungel 
                  überwuchert worden waren. Die Gemälde sind sowohl hinduistisch 
                  als auch buddhistisch und die Werke von unbekannten Künstlern. 
                  Man nimmt jedoch an, daß sie von Mönchen geschaffen wurden, 
                  die sich ausgefeilter Maltechniken bedienten. Die Höhlen 
                  wurden aus Fels gehauen, ihre Wände verstärkt, und in manchen 
                  Fällen ähneln die Räume mit ihren Deckenfriesen den Kammern 
                  früherer buddhistischer Gebetshallen. Die Innenwände wurden 
                  beschichtet und mit Episoden aus Buddhas Leben, mit 
                  Geschichten aus der jataka und Hofsze-nen jener Epoche bemalt.
 
 Die schwindende Macht der Guptas im Norden hatte eine größere 
                  Sensibilität für Kunst im Süden zur Folge. Die Skulpturen und 
                  Gemälde wurden stilisierter und mit reicherer Ornamentik 
                  gestaltet. Die dargestellten Haltungen diktierten die Bräuche 
                  und die Tradition, etwa bei den Pallava-Werken von 
                  Mahaballipuram in der Nähe von Madras und Aihole in Karnataka 
                  (500 bis 800). Während unter der Pallava-Dynastie vornehmlich 
                  Stein verwendet wurde, bevorzugten die Cholas (800 bis 1200) 
                  Bronze. Eines der schönsten Beispiele indischer Kunst, der 
                  Nataraja oder Tanzende Schiwa, stammt aus dieser Epoche. 
                  Schiwa, der Gott der Zerstörung, wird den kosmischen Tanz der 
                  Zerstörung ausführend dargestellt: Er tanzt mit einem ruhigen 
                  Gesichtsausdruck, während seine Körperhaltung und die Hände 
                  Energie ausstrahlen und das Universum um ihn in Flammen 
                  aufgeht.
 
 An dieser Stelle gilt es, das hohe handwerkliche Können in der 
                  bildhauerischen Gestaltung des menschlichen Körpers zu 
                  betonen; am eindrucksvollsten manifestiert es sich in den 
                  Tempeln von Khajuraho. 85 in einem Zeitraum von über 100 
                  Jahren entstandene Tempel feierten die menschlichen 
                  Leidenschaften in einem Amphitheater des Lebens, das auf 
                  eigenartige Weise mit der Religion verknüpft ist. Von diesen 
                  Tempeln sind nur 22 überiggeblieben. Jede nur zur Verfügung 
                  stehende Fläche ist mit Skulpturen und Reliefs versehen, und 
                  während man aus internationaler Sicht vor allem den erotischen 
                  Skulpturen Beachtung schenkte, sind auch Götter und Göttinnen 
                  dargestellt. Obwohl reich verzierte Tempel im 
                  mittelalterlichen Indien die Norm waren, trifft man eine 
                  solche Fülle und Detailarbeit sonst nirgends auf dem 
                  Subkontinent an, nicht einmal in Bhubaneshwar,
 
 Die indische 
                  Kunst 
                  erreichte unter der Schirmherrschaft der Mogul-Höfe inren 
                  Höhepunkt. Die ersten Versuche, Malerei zu konservieren, 
                  fanden im 9. Jahrhundert statt, als die Pala Herrscher 
                  Ostindiens kanonisches Recht durch II-lustrationen auf 
                  Palmblättern festhielten. Jain-Manuskripte verwendeten ab dem 
                  13. Jahrhundert Kalligraphie und lIIustrationen, und die 
                  Mogul-Herrscher akzeptierten nur die feinste 
                  Illustrationskunst für ihre Tagebücher.
 Die Mogul-Herrscher und besonders Akbar (1556 bis 1605) ließen 
                  an ihren Höfen spezielle Werkstäten für Maler einrichten. Ihre 
                  Hauptaufgabe war es, die Geschichte der Mogul-Macht in Indien 
                  zu dokumentieren und die täglichen Ereignisse am Hofe des 
                  Kaisers festzuhalten. Mogul-Miniaturen haben einen 
                  unverkennbaren Stil. wenn sie auch von der Größe her nicht 
                  alle. als Miniaturen eingestuft werden können. Feinste 
                  Detailarbeit fand bei Gegenständen wie Schmuck sowie 
                  Kleidungsmotiven oder den Blumenmustern eines Teppichs 
                  Berücksichtigung. Manche der besten Mogul-Miniaturen wurden 
                  verwendet, um die Manuskripte der Baburnama und Akbarnama zu 
                  illustrieren. Unter Akbars Sohn Jahangir (1605 bis 1627) 
                  führte die Mogul-Miniaturkunst auch neue Themen, etwa aus der 
                  Natur, ein.
 
 Mogul-Künstler, 
                  die auf dem Gebiet der Miniaturmalerei ausgebildet waren, 
                  wurden von den Rajput-Herrschern Rajasthans sowie vom 
                  puritanischen Aurangzeb in der Himachal-Provinz gefördert. 
                  Dies führte zur Entwicklung jener Kunstformen, die sich 
                  lokaler Elemente bedienten, und zu neuen Schulen der Kunst wie 
                  jenen von Bikaner, Jodhpur, Jaipur, Kishangarh, Kotah, Bundi 
                  in Rajasthan, Kangra, Nurpur, Chamba, Basohli, Guler und Kullu,. 
                  Sie entstanden zwischen Mitte des 17. und dem 19. Jahrhundert. 
                  Interessant ist, daß unter dem Einfluß der Hindus die 
                  Gesichter der dargestellten Figuren gelassen auf den 
                  Betrachter blicken, während die Symbole stimmungsvoll sind.
 
 Die britische Besetzung Indiens trug wenig zur Förderung der 
                  indischen Kunst bei, da die Engländer diesbezüglich wenig 
                  Verständnis entwickelten. Die von ihnen etablierte Company 
                  School (1800 bis 1900) legte auf eine realistische Darstellung 
                  der indischen Landschaft wert, die im Lande selbst kaum 
                  Anklang fand. Zu dieser Zeit begann sich eine neue Richtung 
                  der Volkskunst zu entwickeln, deren beste Beispiele die 
                  Fresken der Shekhawati-Region in Rajasthan sind. Die Häuser 
                  der reichen Händler waren mit religiösen wie auch weltlichen 
                  Volks-gemälden ausgestattet; sie bedeckten jede Wandfläche und 
                  sogar Säulen und Decken. Diese Bilder waren oft ein recht 
                  netter Anblick und manchmal eigenartig (besonders wenn ein 
                  Künstler Objekte malte, die er nie gesehen hatte, die ihm aber 
                  wahrscheinlich vom Auftraggeber beschrieben worden sind: etwa 
                  ein Auto, ein britisches Paar beim Abendspaziergang oder ein 
                  Flugzeug). Mitunter kam es auch bei der Darstellung der 
                  Objekte zu amüsanten Kombinationen: Der Affengott Hanuman 
                  chauffiert zum Beispiel einen Rolls Royce – wahrscheinlich um 
                  Rama und Sita stilgerecht abzuholen.
 | 
  
  | Frühe indische 
 Dichter und ihre Werke Manu: 2000v.Chr. Wegen 
 seines Werkes Manu Smriti (Der Kodex von Manu) als Gesetzgeber bekannt. Valmiki: 6. Jahrhundert 
 v.Chr. Der epische Sanskrit Dichter des Ramayana. Vyasa: 6. Jahrhundert 
 v.Chr. Der Sanskrit-Dichter des Mahabharata. Chanakya: 4. jahrhundert 
 v. Chr. Ein erfahrener Politiker; sein Werk über Diplomatie und Staatskunst 
 heißt Artha Shastra.  Bhadrabahu: 4. 
 Jahrhundert v. Chr. Autor des Kalpasutra (Zeremonieanleitung). Panini: 4. Jahrhundert v. 
 Chr. Ein Sanskrit-Grammatiker. Sein Werk: des Ashtadhyayi. Gunadhya: I. Jahrhundert 
 v.Chr. Sanskrit-Autor, an den man sich wegen seiner Sammlung von Geschichten 
 erinnert: Bharat Katha.  Hala: 1. Jahrhundert. 
 Dichter-König des Saptasati (Sanskrit). Asvagosha: 1. 
 Jahrhundert. Sanskrit-Dichter, dessen berühmtes Werk Buddhacharita die 
 Geschichte Buddhas erzählt. Kalidas: 5. Jahrhundert. 
 Sehr produktiver Sanskrit-Dichter, am besten für seine romantischen Werke 
 Shakuntala, Kumara Sambhavom und Meghdoot bekannt.  Bhasa: 5. Jahrhundert. 
 Sanskrit-Autor von 13 Stücken. Vatsayana: 5. 
 Jahrhundert. Schrieb über die Kunst des Sex; Autor des berühmten Kamasutra.
  Bharavi: 6. Jahrhundert. 
 Sanskrit-Dichter. Kumaradasa: 6. 
 Jahrhundert. Sanskrit-Dichter und Schöpfer des Janakiharana. Visakhadatt: 6. 
 Jahrhundert. Sanskrit-Dramatiker des Madra Rakshasa und Devi Chandragupta.
  Amaruka: 7. Jahrhundert. 
 Sanskrit-Dichter. Magha: 7. Jahrhundert. 
 Sanskrit-Dichter. Bhartruhari: 7. 
 Jahrhundert. Sanskrit-Dichter. Bhatti: 7. Jahrhundert. 
 Sanskrit-Dichter. Dandin: 7. Jahrhundert. 
 Sanskrit-Prossautor des Dasakumara Charita.  Bhavabhuti: 8. 
 Jahrhundert. Sanskrit-Dramatiker. Vakpati: 8. Jahrhundert. 
 Sanskrit-Dichter. Rajasekhara: 10. 
 Jahrhundert. Der romantische Dramatiker des Karpoora Manjari.   Somadeva: 11. 
 Jahrhundert. Sanskrit-Dichter. Geschichtensammlung: Katha Sarit Sagara. Vijneswara: 
 11.Jahrhundert. Autor der Abhandlung über das Hindu-Vermächtnis: Mitakshara. 
 Sandhyakara: 12. Jahrhundert. Sanskrit-Dichter des Rama Charitha. Bilhana: 12. Jahrhundert. 
 Sanskrit-Dichter. Jayadeva: 12. 
 Jahrhundert. Sanskrit-Dichter des berühmten Gita Govinda, eines himmlischen 
 Gesangs. Jimutvahana: 12. 
 Jahrhundert. Abhandlung über das Hindu-Vermächtnis: Dayabhaga. Kalhana: 12. Jahrhundert. 
 Sanskrit-Autor von Rajatharangini (Fluß der Könige). Narayana: 12. jahrhundert. 
 Geschichtenerzähler. Hauptwerk: Hitopadesa. Naya Chandra Suri” 14. Jahrhundert. 
 Sanskrit-Dichter: Hamira Mahakavya (das Epos von Hamira). | 
  
  | LEBENDES MUSEUM
 In der südwestlichen Ecke von Pragati Maidan liegt gegenüber den imposanten 
 Ruinen des Alten Forts das drei Hektar große Areal des Museums der 
 traditionellen indischen Handwerkskünste. Kaum ein anderes Land verfügt über 
 eine ähnliche Vielfalt in diesem Bereich, der durch den Ausdruck ,,Handwerk“ 
 nur unzureichend beschrieben wird. Die Inder machen allerdings selbst auch 
 keinen Unterschied: in Sanskrit bedeutet shilpi sowohl Künstler als auch 
 Hanwerker.
 
 Das nationale Kunsthandwerk- und Webereimuseum verfügt über eine Sammlung von 
 über 20 000 Exponaten, die von Textilien und Terrakotta über Wandgemälde und 
 Weidenkörbe bis hin zu Spielzeug und Götterdarstellungen reicht. Das Museum hat 
 es sich zum Ziel gesetzt, die besten Beispiele indischer Handwerkskunst 
 zusammenzutragen und gleichzeitig für die Wiederbelebung uralter Fertigkeiten 
 zu sorgen.
 
 Das Hauptgebäude beherbergt Exponate aus Dörfern, Tempeln und Fürstenhöfen 
 sowie eine Bibliothek und ein Labor zur Restaurierung der älteren, 
 empfindlichen Stücke. Mit Fingerspitzengefühl hat der Architekt Charles Correa 
 einen Rahmen geschaffen, der in perfektem Einklang mit den Exponaten steht: 
 bräunliche Wände, nach oben offene Innenhöfe, umgeben von Veranden mit 
 traditionellen Ziegeldächern. Vor der Tempelgalerie steht ein rath, ein 
 gigantischer Holzwagen aus Westindien, auf dem man an Festtagen Bildnisse von 
 Gottheiten durch die Straßen zog. In dem neu erbauten Museumsabschnitt kann man 
 ein Havelis, ein traditionelles Holzhaus mit kunstvollen Schnitzereien aus 
 Gujarat, bewundern. Ungewöhnlich sind auch die riesigen hölzernen Bhuta Statuen 
 und Stammesgottheiten aus Karnataka.
 
 Die Sammlung seltener Textilien wird ständig von zwei fest angestellten 
 Webermeistern erweitert, die bis zu acht Monate auf die schwierige Herstellung 
 traditionell gemusterter Saris verwenden. Einer von ihnen hat sich auf 
 Brokatstoffe aus Varanasi spezialisiert und ist stolz darauf, eine Arbeit 
 auszuführen, die von keiner Maschine bewältigt werden kann und hier im Museum 
 die Zeit überdauern wird.
 
 Ganz in der Nähe liegt der Festplatz, wo von Oktober bis Juni hervorragende 
 Handwerker aus allen Landesteilen ihr Können unter Beweis stellen und ihre 
 Werke zum Verkauf anbieten. Miniaturgemälde aus den Bergschulen von Himachal 
 Pradesch, riesige Terrakottabilder aus Tamil Nadu, Tücher aus Gujarat, ganjifa 
 oder Spielkarten aus Orissa und Bambusarbeiten aus Assam sind hier zu 
 bewundern. Schulkinder können unter kundiger Anleitung selbst Hand anlegen und 
 am Ende stolz mit ihren selbstgemachten Werken von dannen ziehen. Das 
 Museumspersonal erstellt außerdem eine Bilddokumentation über die hier 
 gezeigten Techniken, Werkzeuge und Kunstfertigkeiten
 
 Darüber hinaus gibt es auf dem Museumsgelände ein Dorf, dessen Bewohner 
 traditionelle Häuser und Schreine aus verschiedenen Landesteilen nachgebaut 
 haben. So findet man etwa ein typisches kleines Haus aus Kulu im 
 Himalayagebirge oder eine Hütte von den Andamanen sowie ein rundes, 
 strohbedecktes Haus der Banni-Gemeinde aus Gujarat mit einem mehrstöckigen 
 Hühnerhaus. Vor der halbrunden Hütte des Toda-Stammes aus dem Nilgiri-Gebirge 
 stolzieren Pfaue auf und ab.
 
 Die museumseigenen Freiluftbühnen liefern den geeigneten Rahmen für die 
 Darbietungen ländlicher Künstler und Musik der Dörfer und Stämme Indiens. Die 
 Museumskataloge geben einen umfassenden Überblick über die Vielfalt der 
 traditionellen indischen Handwerkskunst.
 |