| MOSLEMISCHE KÜCHE
 In einer engen Gasse im Dorf Nizamuddin befindet sich Karim’s Restaurant. Die 
 aus Saudi-Arabien stammenden Vorfahren der heutigen Besitzer standen einst als 
 Küchenchefs im Dienste der Mogulherrscher.
 
 Sehr zum Gefallen ihrer königlichen Herren hatten sie eine eigene Mogul-Küche 
 kreiert – vorwiegend Fleischgerichte, die mit Dickmilch, ghi und Gewürzen 
 zubereitet werden. Während des Sepoy-Aufstandes oder Ersten Indischen 
 Unabhängigkeitskrieges floh die Familie aus Delhi und lebte über 30 Jahre in 
 einem Dorf im heutigen Uttar Pradesh. Um 1890 kehrte Haji Karimuddin, der 
 Urgroßvater des heutigen Besitzers, mit ehrgeizigen Plänen nach Delhi zurück: 
 Er wollte die königliche Küche dem Volk nahebringen und zu Ruhm und Wohlstand 
 gelangen. 1913 eröffnete er das ursprüngliche Karim’s im Matia-Mahal-Basar, nur 
 einen Katzensprung von der Jama Masjid entfernt. Das Karim’s in Nizamuddin 
 existiert seit 1974.
 
 Wie Restaurantchef Wasimuddin erklärt, werden die Familienrezepte auch heute 
 noch streng gehütet und selbst vor den Köchen geheimgehalten. Die Frauen mahlen 
 und mischen die Gewürze zu Hause – allein für garam masala benötigt man 32 
 verschiedene Zutaten. Sie bereiten auch Karim’s berühmten khir zu, eine 
 Mischung aus Milch und Reis, die mit einer eßbaren Silberfolie bedeckt und in 
 Tongeschirr serviert wird, was der Süßspeise ihren einzigartigen Geschmack 
 verleiht.
 
 Mehr als die Hälfte der Gerichte sind Tandoori-Spezialitäten und werden in 
 riesigen Holzkohleöfen (tandoors) zubereitet. Auf Anfrage brät Wasimuddin auch 
 eine ganze Ziege, aber die meisten Gäste begnügen sich mit 
 Tandoori-raan oder Lammkeule und Tandoorihuhn. Zu den Kebabs gehören 
 Tandoori-burras (Lammkoteletts) und Seekh kebabs (Hackfleischbällchen auf 
 Spießen). Angeblich wurden letztere für einen zahnkranken Kaiser erfunden, der 
 kein Fleisch mehr kauen konnte, In einem anderen großen Tandoor werden nans und 
 Tandoori-roti aus Sauerteig hergestellt. Mit Eisenstangen wird das Brot einige 
 Sekunden, nachdem es an die Innenwand des aufgeheizten Tandoor geklatscht 
 wurde, wieder herausgeholt.
 
 Von der Königsfamilie besonders geschätzt wurden Akbari Murgh Masala, ein 
 köstliches Hühnergericht mit Dickmilch, Makhani Murgh-e-Jahangiri, Huhn in 
 Butter und ausgewählten Gewürzen, sowie Jahangiri Qorma, ein gehaltvolles 
 Hammelcurry. Eine leichtere und allgemein sehr beliebte Speise ist Badshahi 
 Badam Pasanda. Sie besteht aus geschnetzeltem Hammelfleisch mit Mandeln, 
 Dickmilch und einer delikaten Gewürzmischung, deren Zusammensetzung geheim ist. 
 Nargisi Kofta sind mit Ei gefüllte Hammelfleischbällchen. Shahi Murg-Do-Piyaza 
 enthält extrem wenig Chili und ist wegen seiner Verträglichkeit bestens für 
 noch unangepaßte Touristenmägen geeignet. Huhn- und Hammel-biryanis gehören zu 
 den Reisgerichten.
 
 Für heutige Verhältnisse ist das Essen sehr üppig, aufgrund der fein 
 abgestimmten Gewürze und der sorgfältigen Zubereitung jedoch äußerst 
 bekömmlich. Die Speisen werden nicht mit Alkohol, sondern mit jal jeera (Kümmelwasser), 
 lassi (Joghurt) oder dem sirupartigen sherbet hinuntergespült.
 
 In Karim’s gibt es auch vegetarische Speisen, die es allerdings in Vielfalt und 
 Geschmack nicht mit den Fleischgerichten aufnehmen können.
 
 Während des Fastenmonats Ramadan öffnet das Restaurant erst, wenn die Moslems 
 etwas zu sich nehmen dürfen – also von Einbruch der Dunkelheit bis zur 
 Morgendämmerung. Eine reizvolle Abwechslung auch für Nichtmoslems!
 
 Kulinarische Reise (Food Tour) in Indien Willkommen zu einer gastronomischen Tour durch Indien; man sollte darauf gefaßt 
 sein. überrascht zu werden. Die zahlreichen indischen Restaurants im Ausland 
 haben den Eindruck entstehen lassen, die indische Küche bestünde vorwiegend aus 
 Curry und scharfen Gewürzen.
 Man sollte dies jedoch nicht gegenüber einem Inder erwähnen. Bestellt man in 
 einem indischen Restaurant ein Currygericht, wird man mit der ersten 
 Überraschung konfrontiert; ,,Curry, natürlich – aber könnten Sie sagen, was Sie 
 gerne hätten?” wird man dann höflich gefragt. In Wahrheit gibt es kein 
 ,,indisches Curry”. Der Begriff wird generell auf alles angewendet, das eine 
 Soße hat, und in Indien fallen sehr viele Gerichte in diese Kategorie! 
 Vielleicht möchte man ein Butter-und-Sahne-Curry oder eines mit ganzen
 Gewürzen womöglich eines mit sehr vielen Zwiebeln…
 
 Man muß also spezifizieren, welche Art von Curry man haben möchte und was darin 
 sein soll: Lammkeule, Hühnerbrust, Garnelen, Fisch, geröstete Auberginen, 
 Stangenbohnen, Kartoffeln, Blumenkohl, Erbsen…An diesem Punkt läßt sich die 
 Verwirrung noch steigern. Welche Art von Curry war es noch, die man haben 
 wollte? Das üppige, fette Mughlai mit seiner Würze und getrockneten Früchten, 
 das feinere Lucknavi-Gegenstück oder die unverwechselbare Hyderabadi-Version? 
 Vielleicht dachte man an die herzhaften Curries des Punjab, die feurige Version 
 Tamil Nadus oder die süßsauren Currys aus Gujarat und Maharashtra!
 
 Curry ist ein mythisches Gericht, es existiert nicht – wenigstens nicht im 
 Singular – und seine Vielfalt läßt das Bestellen für die meisten Besucher zu 
 einem Alptraum werden. Über Jahrtausende hat die indische Küche zahllose 
 Einflüsse absorbiert, und durch Rezepte, die selten unter Nachbarn oder selbst 
 innerhalb von Familien ausgetauscht werden, sind die Variationen unglaublich 
 zahlreich. Die Bemerkung: ,,Du bereitest das nicht wie meine Mutter zu”, ist 
 nirgends angemessener als in Indien.
 
 Indische Kost
 Gibt es so etwas wie indische Kost? Sicherlich. Und am Ende einer kulinarischen 
 Reise wie wir diese in Indien anbieten, wird man wahrscheinlich eine Art 
 ,,Fernexperte” der indischen Küche sein, vorausgesetzt, man nimmt von 
 bestehenden Vorurteilen Abstand.
 
 Wir beginnen mit den Grundlagen. Viele Inder sind Vegetarier, doch ein 
 beträchtlicher Prozentsatz ißt Fleisch, weshalb es daran in Indien nicht 
 mangelt. Die Gründe für die Abstinenz vom Fleisch sind meist religiöser Art. In 
 vielen Familien enthalten sich die Frauen an bestimmten Tagen des Fleisches 
 (meist montages, dienstags und donnerstags).
 
 Man sollte sich daran erinnern, daß die Hindus kein Rind essen, während für die 
 Moslems Schwein tabu ist. Alkohol wird vor Mahlzeiten serviert und nie während 
 des Essens – einer der Gründe, warum indische Dinnerpartys spät am Abend enden 
 und die Gäste, kurz nachdem sie gegessen haben, aufbrechen.
 
 Jede Region Indiens hat, von geringen Variationen abgesehen, ihre eigene, 
 unverwechselbare Küche. Ein indisches Grundgericht besteht aus gedünstetem 
 Reis, der mit Dhal (Linsencurry), Joghurt, Gemüse, Lamm oder Huhn, Salat, 
 Pickles und Rotis (ungesäuertem Brot aus Vollkornweizenteig, frisch serviert) 
 gereicht wird. Dies ist jedoch eine grobe Vereinfachung.
 
 Mughlai-Kost
 Die Mughlai-Küche stellt eine Verbindung indischer Soßen mit der Üppigkeit der 
 Mogul-Essenskultur Nordindiens dar. Die Soßen sind schwer, und 
 nichtvegetarische Gerichte sind fast immer obligatorisch. Die Gewürze werden 
 mit Sahne und Butter abgemildert und mit Rosinen, Mandeln, Pistazien, Walnüssen 
 oder Cashewnüssen angereichert. Sie bilden die Soßen für Lamm (ein beständiger 
 Favorit) oder Huhn wie auch für Gerichte mit Hüttenkäse und Gemüse. Die 
 Mughlai-Kost verlangt eine große Vielfalt, und dazu gehören Biryani (mit Safran 
 und Lamm oder Huhn gekochter Reis) sowie eine Auswahl an Broten, von denen man 
 einige in die üppigen Soßen tunkt. Unter den Nawabs von Awadh (Lucknow) 
 veränderte sich die Mughlai-Küche, indem sie eine Wende zum leichteren nahm. 
 Weniger Gewürze und Fett kommen als Folge dessen zum Einsatz und die Gerichte 
 werden in Einzelbehältern zubereitet, die man mit Teig versiegelt. Sie werden 
 vor dem Speisenden geöffnet, damit der Duft des dampfenden Gerichtes zur 
 Gaumenfreude beiträgt. Es handelt sich um die Dum-Pukht-Schule, und ihren 
 Praktikern zufolge kommt es bei der Erzielung der besten kulinarischen 
 Resultate auf die Behälter und deren Form sowie auf das Brennholz an, über dem 
 das Essen zubereitet wird. Heute wird jedoch statt Holz Gas oder Elektrizität 
 verwendet.
 
 Hyderabad-Küche
 Die in Hyderabad servierten Gerichte weisen einen südlichen Geschmack auf. Dies 
 ist vielleicht auf die Verwendung von weniger Gewürzen und die offensichtliche 
 Betonung des Senfs zurückzuführen. Gourmets diskutieren weiterhin die Vorzüge 
 der verschiedenen Schulen, die natürlich alle Genuß bereiten.
 
 Kebab-Eßkultur
 Den bereits erwähnten regionalen Küchen gemein ist eine Vielfalt an Kebabs, die 
 den Mund wäßrig macht. Ein Kebab ist im Prinzip ein Stück Fleisch ohne Knochen, 
 das auf Kohlen gegart wird. Durch den Einfluß des Mittleren Ostens ist der 
 Kebab (gegrillter Fleischspieß) nun zu einem Bestandteil der nordindischen 
 Küche geworden. Das Fleisch wird mit Joghurt und Gewürzen mariniert und 
 entweder in kleine Portionen zerschnitten oder zu einer Paste beziehungsweise 
 Hackfleisch verarbeitet. Es wird dann mit Gewürzen vermischt und auf Spießen 
 gegrillt (Sheekh-kebabs), zu flachen Klößen gerollt und gebraten (Shammi-kebabs) 
 oder gekocht und als Pathar Kebab (auf einem heißen Stein zubereitet), Boti 
 Kebab (kleine Portionen heißen Boti), Malai Kebab (eine sahnige Variante) sowie 
 in anderen Formen serviert.
 
 Viele Inder bevorzugen bei Mahlzeiten außerhalb des eigenen Heims Kebabs und 
 Tandoori-Gerichte. Tandoori gilt als besonders gesund, da die Speisen 
 hygienisch, ohne Fett und mit minimalen Mengen an Gewürzen zubereitet werden. 
 Im Mittelpunkt der Tandoori Küche steht der Tandoor (Tonofen), der etwa 
 anderthalb Meter hoch ist und mit Kohle betrieben wird. Wenn er heiß ist, 
 können ganze Hähnchen in Augenblicken gegart werden. An den Innenwänden des 
 Tandoor backt man Brot; mühelos befördert der Koch Tandoori und Naan-Teig an 
 die Seiten des Ofens und zieht sie wieder heraus, ohne sich die Hände zu 
 verbrennen.
 
 Ein üblicher Bestandteil der Tandoori-Kost ist ein Mah Ki Daal (schwarzes 
 Linsencurry), das über Nacht langsam auf der Glut im Tandoor gekocht wird. 
 Neben dem Tandoor sieht man meist eine Backplatte, über die der Koch dünne 
 Streifen von Teig legt, um das passende Roomali Roti (,,Taschentuch-Brot”) 
 zuzubereiten.
 
 Udipi-Kost
 Bei den Gourmets ebenso beliebt ist die südindische Küche, die man nach der 
 Stadt ihres Ursprungs mit der Bezeichnung Udipi versehen hat. Doch es gibt 
 deutliche Unterschiede zwischen zwei regionalen Ausprägungen. Die südlichen 
 Gerichte sind meist vegetarisch, leicht und scharf. Es wird viel Reis gegessen, 
 der mit einer Mischung von in Kokosöl gekochtem Öl auf den Tisch kommt. 
 Beilagen eines jeden Mahls sind Sambhar (Linsencurry) und eine dünne Suppe 
 namens Rasam (oder Milagu Tannir –,,Pfefferwasser”), aus der die im Westen 
 beliebte Currysuppe entstanden ist. Die Gewürze (vorwiegend schwarzer Pfeffer) 
 sind so scharf, daß dazu eine Portion Joghurt zwecks Besänftigung des Gaumens 
 gereicht wird. Der Reichtum an Gewürzen läßt sich leicht erklären: Der winzige 
 südliche Küstenstaat Kerala kann sich wahrscheinlich rühmen, das Gewürzzentrum 
 der Welt zu sein.
 
 Die beliebtere Form der südlichen Küche besteht jedoch aus jenen Gerichten, die 
 oft als Zwischen- oder Frühstücksmahlzeiten betrachtet werden. Sehr populär 
 sind beispielsweise Masala Dosa (mit Kartoffeln gefüllter Pfannkuchen aus 
 fermentiertem Reisteig), Idlis (gedünstete Klößchen aus fermentiertem Reis) und 
 Vadas (Krapfen). Zu diesen Speisen reicht man großzügig bemessene Portionen 
 Sambhar. Utthapams sind indische, pizzaartige Gerichte mit einem weichen Boden. 
 Als weniger bekannt gelten die nichtvegetarischen Gerichte der südlichen Küche. 
 Die Bewohner des Küstenstreifens und jene aus Hyderabad essen gerne 
 Meeresfrüchte und auch Huhn und Lamm. Dazu gibt es meist gaumenkitzelnde Soßen, 
 wobei sicherzustellen ist, daß sich genügend Joghurt in Reichweite befindet.
 
 Spezialitäten Goas
 Ebensogut gewürzt sind die Currys aus Goa in Westindien. Goa ist ist am meisten 
 für seine Strände bekannt, und Besucher können sich deshalb auf reichlich 
 Meeresfrüchte freuen. Als die Portugiesen ihr kulinarisches Wissen mit dem der 
 einheimischen Fischer teilten, profitierte die goanische Küche gewaltig davon. 
 Eine unschlagbare Spezialität ist Vin daloo (Fleisch oder Meeresfrüchte, in 
 Gewürzen und Essig gekocht), die jedoch wiederum Joghurt erfordert. Die 
 Vorliebe der Goaner für Schwein und Würste hat Sorpotel entstehen lassen 
 (zartes Fleisch mit scharfem Curry).
 
 Land der Vegetarier
 Bewegt man sind auf der Landkarte nach Norden, gelangt man zu den hauptsächlich 
 vegetarischen Bundesstaaten Gujarat und Maharashtra. Ihre Soßen sind sowohl süß 
 als auch sauer. Die frühen moslemischen Siedler Maharashtras haben die Region 
 um eine unverkennbar moslemische Küche bereichert, die man immer noch in 
 manchen der Metro-Restaurants findet. Besondere Erwähnung gilt der Bora-Küche 
 mit ihren leichten, aber typischen Soßen, die meist mit Reis serviert werden. 
 Die Parsen Bombays bevorzugen Dhansak, eine Soße mit Hammel und Linsen, zu der 
 man Reis und knusprige Zwiebeln ißt.
 
 Im benachbarten Rajasthan nimmt sich die Bauernküche bescheiden aus Im 
 Vergleich zu den Speisen des Hofes, die das Kulinarische zu einer Kunst 
 erhoben. Shikar (die Jagd) geht dort mit einer rustikalen Methode der 
 Essenszubereitung einher: Feldhasen werden etwa in einer Sandgrube gegart, die 
 mit glühenden Kohlen und Holz bedeckt ist. Nach dieser kulinarischen Rundreise 
 nun zurück in das Punjab, wo die Gerichte auf herzhafte Weise zubereitet 
 werden. Die Punjabis mögen ihr mit Fett beträufeltes Huhn in einer Soße aus 
 Butter und Tomaten, bevorzugen Tandoori Murgh und haben eine ausgeprägte 
 Vorliebe für Chhola Bhatura (gewürzte Pferdebohne mit fritierten, fermentierten 
 Rotis). Und im Winter geht ihnen nichts über Maisrotis mit Sarson (dem 
 grünblättrigen Gemüse der Senfpflanze).
 
 Die gastronomische Tour endet im Osten oder genauer in Bengalen, wo die 
 kulinarische Kultur von den Bengalis über die Jahrhunderte gepflegt worden ist. 
 Leider manifestiert sie sich nicht in den Restaurants, und die besten 
 bengalischen Gerichte werden (mit wenigen Ausnahmen) nur in Privathaushalten 
 aufgetischt. Deshalb kommen nur wenige Außenstehende in den Genuß authentischer 
 Bengali-Küche. Im Mittelpunkt eines jeden bengalischen Mahls steht frischer, 
 qualitativ guter Fisch, der meist nach einiger Feilscherei erstanden worden 
 ist, in der die Inflation sowie Regierungs- und Weltkrisen erwähnt worden sind. 
 Mag der Fischcurry den Besucher nun begeistern oder kalt lassen, so gibt es 
 doch wenig Zweifel, daß die Bengali-Süßigkeiten entzücken werden. Dazu gehören 
 Rosogollas (leicht gesüßter Hüttenkäse) oder Mishti-doi (mit Datteln gesüßter 
 Joghurt).
 
 Süßigkeiten & Früchte
 Inder haben landesweit eine Vorliebe für Süßes. Besucher werden kaum den 
 Jalebis (brezelähnlichen, in Öl gebakkenen und in Zuckersirup getunkten 
 Leckereien) widerstehen können, und die Gegenstücke westlichen Konfekts sind 
 Barfi (meist aus Milch), Rosgullas und Gulab Jamuns (in Zuckersirup serviert) 
 sowie Kulfi, eine sahnige indische Eiscreme voller getrockneter Früchte. 
 Hausfrauen sind geschickt bei der Zubereitung von Kheer (verdickter, gesüßter 
 Milch, in Reis gekocht und mit Safran und Rosinen garniert) oder Halwa 
 (geröstetem Weizen -oder Reismehl).
 
 Als Abschluß des Mahls bietet sich auch eine riesige Vielfalt an Früchten an. 
 Bananen findet man im ganzen Lande, etwa die größten im Süden oder eine Sorte 
 mit rosa Fruchtfleisch im Osten. Die Mango ist zweifelsohne die Königin der 
 Früchte und eine Sommerdelikatesse, über deren geringe regionale Unterschiede 
 Inder stundenlang diskutieren. Der Sommer ist auch die Zeit der Wassermelonen, 
 Orangen, Nektarinen und Mandarinen. Auf den Hügeln wachsen Aprikosen, Pfirsiche 
 und Pflaumen, und es gibt eine kurze Kirschsaison zu Beginn des Sommers.
 
 Weitere Früchte sind Erdbeeren, Maulbeeren, Himbeeren, Jamun (eine violette 
 Frucht mit zartem Fleisch, die während der Monsunsaison erhältlich ist) sowie 
 Chikoos und Guaven.
 
 Damit sind wir fast am Ende der gastronomischen Tour Indiens angelangt. Möchte 
 jemand Curry?
 
 Internationale Küche
 Obwohl die indische Küche über die Jahrhunderte viel durch Einflüsse von außen 
 übernommen hat, ist sie doch stets so vielfältig gewesen, daß sich die Inder 
 nicht mit den Küchen anderer Länder befaßt haben. Wenige Inder schätzen 
 wirklich Kulinarisches aus dem Ausland, und selbst jene, die beispielsweise die 
 Feinheiten französischer Gerichte zu genießen wissen, werden sich selten dafür 
 entscheiden.
 
 Dies ist wahrscheinlich der Fall, weil der indische Gaumen stets mit 
 zahlreichen Gewürzen bombardiert wird, von denen nicht alle unbedingt so scharf 
 wie Chili sein müssen. Manche Gewürze diesen medizinischen Zwecken, während 
 andere einem Mahl nur sehr leichte Geschmacksnuancen verleihen. Der westliche, 
 sparsame Gebrauch von simplen Gewürzen liegt dem durchschnittlichen Inder kaum.
 
 Man ziehe auch die große Vielfalt an Gerichten in Betracht, die dem indischen 
 Speisenden zur Verfügung stehen: Zusammen mit Reis und Rotis nimmt er Linsen, 
 Gemüse, Fleisch, Salat, Pickels sowie einfaches oder gewürztes Joghurt zu sich. 
 Ein westliches Mahl besteht dagegen aus Suppe und einem Hauptgericht und läßt 
 nur eine begrenzte Auswahl zu, besonders für Vegetarier.
 
 Dennoch findet man in den großen Städten einige gute internationale 
 Restaurants. Indien beheimatet Chinesen und Tibeter, doch die chinesische Küche 
 ist mehr wegen ihrer gastronomischen Vielfalt so beliebt, insbesondere 
 Sichuan-Gerichte. Die meisten Inder entscheiden sich beim Auswärtsessen neben 
 der indischen Küche für die chinesische, und viele Hausfrauen können wenigstens 
 ein paar einfache chinesische Gerichte zu Hause zubereiten. Die Sichuan-Küche 
 wird wegen ihrer Würze bevorzugt.
 Europäische Restaurants in Hotels bieten eine annehmbare Qualität, und
 manche haben sogar Auszeichnungen erhalten. Sie werden in erster Linie von 
 Diplomaten, Ausländern und Touristen frequentiert.
 
 In der vergangenen Jahren sind auch andere Küchen (etwa Thai und die 
 japanische) in Indien eingeführt worden, jedoch lediglich in sehr begrenztem 
 Umfang. In kleineren Städten haben sogenannte europäische Speisen nur wenig 
 Ähnlichkeit mit dem Originalgericht. Es ist deshalb am besten, sich an die 
 bewährten Hotelrestaurants zu halten.
 
 Mehr Über die indische 
              Küche .....
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