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                  | Bijapur mit seinen 
                  ist das Agra des Südens. Es steckt voller Ruinen und noch gut 
                  erhaltener Moscheen, Mausoleen, Paläste, Befestigungsanlagen 
                  und enthält, wie auch agra, ein weltweit berühmtes Mausoleum 
                  das Golgumbaz. All diese Bauten sind wahre Schmuckstücke aus 
                  dem 15. bis 17. Jahrhundert und Musterbeispiele der 
                  moslemischen Architektur.
                  
 Alles überstrahlt aber das Mausoleum Golgumbaz, ein enormer 
                  Bau mit einer Kuppel in der Form einer Halbkugel, von der man 
                  sagt, sie sei die zweitgrößte der Welt. Von weither ist dieser 
                  Bau bereits zu sehen. Er wurde während der Herrschaft von 
                  Mohammed Adil Shah (1626-1656) gebaut. Die schmucklose Grazie 
                  der Baudenkmäler von Bijapur steht in einem krassen Gegensatz 
                  zu den extravaganten Skulpturen der Chalukyan- und 
                  Hoysala-Tempel des Südens. Zu den wohl schönsten und am besten 
                  gegliederten islamischen Monumenten der ganzen Welt gehört das 
                  Ibrahim Roza-Mausoleum.
 Bijapur war die Hauptstadt des Adil 
                        Shah-Königreiches (1489-1686), einer jener Splitterstaaten, 
                        die sich bildeten, als das moslemische Königreich 
                        Bahmani zerfiel (1482). Die anderen Staaten, die etwa 
                        zur gleichen Zeit entstanden, waren Bidar, Golconda, 
                        Ahmednagar und Berar. Genau wie in Bijapur finden Sie 
                        auch in all den anderen Orten Bauwerke, die an diese 
                        Zeit erinnern. Die Bauten von Bijaipur sind aber 
                        zahlreicher und auch besser erhalten. Die
                  damaligen Herrscher verbrachten ihre 
                  Zeit damit, 
                  sich untereinander zu bekämpfen und außerdem noch gegen die 
                  Hindus im Süden anzutreten. Dies alles ließ ihnen aber dennoch 
                  genügend Zeit und Geld, um Paläste zu bauen und Grabmäler für 
                  sich selbst errichten zu lassen. Sogar für Komödianten und 
                  Musiker, die die Langeweile in den Palästen vertreiben sollten, 
                  hatte man eine Kasse zur Verfügung. Ab und zu waren sich die 
                  Herrscher dieser Kleinstaaten aber doch einig und zogen 
                  zusammen gegen die Hindus ins Feld. Nur dadurch war es möglich, 
                  das Hindureich Vijayanagar in der berühmten Schlacht von 
                  Talikota zu besiegen. Damit war die Vormachtstellung der 
                  Hindus im Süden beendet. Bijapur ist sehenswert. Es ist eine schöne 
                  Gartenstadt, noch heute mit einem strengen Moslem-Charakter 
                  und klein genug, daß sie den Besucher nicht erdrückt. Wer 
                  nicht hetzen und alles nur flüchtig in sich aufnehmen möchte, 
                  der sollte zwei Tage einplanen, da die Sehenswürdigkeiten 
                  verteilt über die ganze Stadt liegen. |  
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                        Bijapur: 
                        Golgumbaz | 
                        Bijapur: 
                        Barah Kaman |  |  
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                  | SEHENSWÜRDIGKEITEN |  
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                        Golgumbaz:Zwei Superlative kann dieses Gebäude für sich in 
                        Anspruch nehmen, vielleicht sogar noch einen dritten. Es 
                        ist das berühmteste und größte, wenn nicht auch noch das 
                        schönste Gebäude von Bijapur. Das Golgumbaz ist ein 
                        schlichtes Bauwerk. Die vier Wände umgeben eine 
                        Majestätische Halle mit 1.704 m² Fläche. Die Mauern 
                        werden durch achteckige und in sieben
                  Etagen aufgeteilte Türme an den 
                  Ecken gestützt. Diese einfache Konstruktion ist von einer 
                  gewaltigen Kuppel überdacht, von der man sagt, sie sei die 
                  zweitgrößte Kuppel der Welt (die größte ist die des Petersdoms 
                  in Rom). Der Petersdom hat in seiner Kuppel einen Durchmesser 
                  von 42m, die St. Pauls-Kathedrale in Londen 33 m, und 38 m 
                  sind es hier im Golgumbaz. Es wurde 1659 gebaut. Unter der 
                  Kuppel verläuft am oberen Ende der Halle eine drei Meter 
                  breite Galerie, die auch Flüstergalerie genannt wird. Sie 
                  trägt diesen Beinamen deshalb, weil von ihr ein zehnfaches 
                  Echo zu hören ist. In einigen Führen über diesen Bau wird 
                  behauptet, das Echo sei sogar 12 mal hörbar. Um diese 
                  Differenz brauchen Sie sich aber gar nicht zu kümmern, denn 
                  die Flüstergalerie ist stets voll von Kindern, die dieses 
                  Wunder selbst ausprobieren wollen. Den Lärm können Sie sich 
                  vorstellen. Ein passender Name für diese Galerie wäre sicher 
                  auch Tollhaus-Galerie.
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                        | Den Zugang zur Galerie bildet eine 
                        enge, aber gut ausgeleuchtete Treppe im linken Turm. 
                        Bevor Sie die Galerie betreten, ist ein Schild zu lesen, 
                        auf dem "Ruhe bitte" steht. Großartig ist der Ausblick 
                        vom unteren Ende der Kuppel. Von dort können Sie fast 
                        jedes andere Bauwerk und fast die gesamte Stadtmauer 
                        sehen. Unermüdliche haben auch die Möglichkeit, den 
                        Südost-Turm (das ist der rechte, wenn Sie vom Süden 
                        kommen) zu besteigen.   Das Golgumbaz ist das Mausoleum für 
                        Mohammed Adil Shah (1626-56), seine zwei Lieblingsfrauen 
                        Rambha und Arusbib, eine seiner Töchter und einen Enkel. 
                        Ihre Sarkopharge stehen auf einer erhöhten Plattform 
                        mitten in der Halle. Die richtigen Gräber befinden sich 
                        jedoch in der Krypta. Diese Krypta erreichen Sie   über    eine    
                        Treppe unter dem westlichen Tor.   | 
                        
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                        Belgaum: Side 
                        view of Golgumbaz |  |  
                  | Das Mausoleum ist von 6.00-18.00 Uhr 
                  geöffnet. Die Schuhe müssen in Eingang abgegeben werden. An 
                  der Vorderseite steht ein kleines archäologisches Museum, das 
                  um 10.00 Uhr geöffnet wird.
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                        Ibrahim Roza:Auch dieses Gebäude ist ein Juwel der islamischen 
                        Baukunst. Er entstand in der Zeit, in der Bijaipur sich 
                        großen Wohlstandes erfreute. Ibrahim Adil Shah II. 
                        (1580-1626) ließ es für seine Königin Taj Sultana 
                        erbauen. Ganz im Gegensatz zum Golgumbaz, das allein 
                        durch seine immensen Ausmaße beeindruckt, legte    
                        man     beim   Bau
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                        Belgaum: 
                        Ibrahim Roza |  |  
                  | dieses Mausoleums vor allem 
                  Wert auf Eleganz und Feinheit. Die 24 m hohen Minarette sollen 
                  angeblich die Konstrukteure des Taj Mahal inspiriert haben. Es 
                  ist eines der wenigen Gebäude in Bijapur, bei dem 
                  Filigranarbeit aus Stein und andere Skulpturarbeiten 
                  überwiegen. 
 Hier sind Ibrahim Adil Shah, seine Frau Taj Sultana, seine 
                  Tochter, zwei Söhne sowie seine Mutter Haji Badi Sahiba 
                  beigesetzt. Eintritt wird nicht erhoben, aber Sie müssen die 
                  Schuhe auf den Stufen der Plattform stehen lassen.
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                        Jami-e-Masjid:Auch dieses Gebäude stimmt in seinen Proportionen, mit 
                        seinen lieblichen Bögen, der schönen Kuppel und dem 
                        großen Innenhof mit Brunnen und Wasserbecken. Insgesamt 
                        gehören 10.800 m² zu dieser Anlage, die Platz für 2250 
                        Gläubige bietet. Der Platz für die Menschen ist auf dem 
                        polierten Fußboden der Moschee markiert. Ornamente 
                        fahlen völlig; die Moschee beeindruckt von allem durch 
                        ihre Schlichtheit. Das flache Dach erreicht man über 
                        mehrere Treppen. Die Moschee ließ Ali Adil Shah I. 
                        (1557-80) errichten. Unter seiner Herrschaft wurden auch 
                        die Stadtmauern, die Gagan Mahal und ein öffentliches 
                        Wassernetz gebaut.
 
                        Asar Mahal:Die Asar Mahal im Osten der Zitadelle entstand
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                        The archs in 
                        the Jamma Masjid at Bijapur. |  |  
                  | unter Mohammed Adil Shah etwa um 
                  1646 als Halle der Justiz. Die Räume in den Obergeschossen 
                  sind überschwenglich mit Fresken geschmückt. Vorherrschend 
                  sind Motive mit Blättern und Blumen. Daneben sind nur wenige 
                  Darstellungen männlicher und weiblicher Figuren zu sehen. 
                  Letztere sind leider alle beschädigt. Im Gebäude wurden 
                  zeitweilig zwei Barthaare des Propheten aufbewahrt. Vor dem 
                  Gebäude ist ein rechteckiges Wasserbecken angelegt, das noch 
                  immer durch ein Röhrensystem vom Begum Tank gespeist wird.
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                        Die 
                        Zitadelle:Dieses Bauwerk, mitten im Stadtzentrum, ist von eigenen 
                        Mauern und einem Wasergraben umgeben. Hier befanden sich 
                        früher auch die Paläste, die wunderschönen Gärten und 
                        die Durbar Hall der Adil Shah-Könige. Leider ist das 
                        meiste davon heute verfallen; nur einige Reste sind 
                        übrig geblieben. Ein Gang durch diese Ruinen lohnt sich 
                        jedoch noch immer. Den besten Eindruck des alten Glanzes 
                        und der Kunst, die man damals beherrschte, 
                        vermittelt sicher Gagan Mahal.
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                        Bijapur: Part 
                        of Citadel |  |  
                  | Es wurde 1561 von Ali 
                  Adil Shah I. Erbaut und hatte eine Doppelfunktion, nämlich als 
                  königliche Residenz und Durbar Hall. Diese große Halle war an 
                  der Nordseite völlig offen. Auf diese Weise war es den 
                  Schaulustigen möglich, die Vorgänge auf einer erhöhten 
                  Plattform zu verfolgen. An den beiden Seiten der Halle gab es 
                  kleinere Räume, in denen die königliche Familie lebte. Durch 
                  Wandschirme abgeteilt, die die überhängenden Balkone rings um 
                  die Halle umgaben, war es den Haremsdamen möglich, ebenfalls 
                  am Geschehen in der Halle teilzuhaben. Leider ist vieles davon 
                  zerstört. Zu sehen ist lediglich noch der große Bogen, der die 
                  Vorderseite der Halle schmückte.   Nur noch Ruine ist 
                  heute der Palast von Mohammed Adil Shah. Das war ein Gebäude mit 7 Stockwerken. Die 
                  wenigen erhaltenen Teile werden heute von Behörden genutzt. 
                  Dieser Palast heißt Sat Manzil. Ihm gegenüber auf der anderen 
                  Straßenseite steht eines der schönsten Beispiele gekonnter 
                  Architektur von Bijaipur. Es ist Jala Manzil oder Jala Mandir, 
                  ein Wasserpavillon. Man ließ ihn erbauen, um ein ruhiges, 
                  kühles Plätzchen zu haben. Er ist von abgeschiedenen kleinen 
                  Innenhöfen sowie Gärten umgeben und liegt innerhalb der 
                  Palastgrenzen. 
 Der Zitadelle gegenüber, auf der anderen Seite der Station 
                  Road, finden Sie die stilistisch feinen Bögen des Bara Kaman, 
                  des Mausoleums für Ali Roza. Es ist leider nicht 
                  fertiggestellt worden.
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                        Malik-e-Maidan:Diese riesige Kanone muß eines der größten Geschütze des 
                        Mittelalters gewesen sein. Sie ist 4 m lang, hat einen 
                        Durchmesser von fast 1,5 m und wiegt etwa 55 Tonnen. 
                        Gegossen wurde sie von Mohammed-bin-Hassan Rumi, einem 
                        türkischen Offizier in den Diensten des Königs von 
                        Ahmednagar. Die Kanone entstand 1549 aus einer Legierung 
                        aus Kupfer, Eisen und Zinn. Die Kanone wurde als 
                        Kriegstrophäe nach Bijapur transportiert und mit Hilfe 
                        von 10 Elefanten, 400 Ochsen und Hunderten von Männern 
                        aufgestellt. Sie ist außen dunkelgrün poliert und 
                        enthält Inschriften in persischer und arabischer Sprache. 
                        Eine dieser Inschriften erinnert an den Mogulkaiser 
                        Aurangzeb, der dieses Geschütz bezwang. Die Kanone wird 
                        Monarch der Ebenen genannt.
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                        Bijapur: 
                        Canon at Malik-e-Maidan |  |  
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                        Upli Buruj:24 m hoch ist dieser Wachtturm nahe der 
                  Westmauer der Stadt. Er stammt etwa aus dem Jahr 1584 und 
                  wurde von Hyder Khan, einen General im Dienste von Ali Adil 
                  Shah I. Und Ibrahim II., erbaut. Der Turm kann über Treppen 
                  außen am Turm bestiegen werden. Von der Turmspitze aus hat man 
                  einen sehr schönen Blick über die Stadt. Im Turm befinden sich 
                  Pulverkammern, Geschütze und Zisternen. Die Geschütze sind 
                  viel länger als die Malik-e-Maidan (9 und 8,50 m), haben aber 
                  nur einen Durchmesser von 29 cm.
 
 Weitere Sehenswürdigkeiten:
 Neben den bereits erwähnten Bauwerken gibt es in Bijapur noch 
                  einiges mehr zu sehen. Dazu gehören unter anderem die Anand 
                  Mahal, die Mecca masjid (beide in der Zitadelle) und die 
                  Mehtar Mahal. Das letzte Gebäude – oft fotografiert – ist 
                  typisch für die Architektur von Bijapur und ist reichlich mit 
                  Skulpturen geschmückt. Es dient als Ornamentbogen, der zu 
                  einer kleinen Moschee führt.
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