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                   Der Nataraja-Tempel 
                  gilt Hindus, neben den Tempeln in Tiruvannamalai, Madurai und 
                  Srirangam, als einer der heiligsten Orte in Tamil Nadu und 
                  ganz Indien. Die Geschichte des Heiligtums reicht etwa 2000 
                  Jahre zurück, womit er einer der ältesten Tempel Südindiens 
                  ist. In Tamil Nadu gilt der Nataraja Tempel als der Tempel; 
                  wenn also von dem Tempel gesprochen wird, ist jener in 
                  Chidambaram gemeint. 
                   
                  Geweiht ist er Shiva in seiner Erscheinungsform als Nataraja, 
                  als tanzender Gott, der in seinem Tanz die Welt neu erschafft.  | 
                 
                
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                   Das Tempelareal erstreckt sich auf einer Fläche von rund 16 
                  km². Vier über 40 Meter hohe Gopurams (Tor-Türme) bilden die 
                  Zugänge, von denen der Nordturm mit 42,4 m der höchste ist. In 
                  Erinnerung daran, dass die vier bedeutendsten Heiligen des 
                  Shivaismus der ersten Hälfte des ersten Jahrtausends an diesem 
                  Ort lebten und wirkten, wurden ihre Abbilder an den Gopurams 
                  angebracht: Sambandar im Süden, Appar im Westen, Sundarar im 
                  Norden und Manikkavacakar im Osten. An der Fassade des 
                  östlichen Gopuram sind 108 Darstellungen von Gesten des 
                  Bharatanatyam-Tanzes zu sehen, dem in diesem, dem tanzenden 
                  Shiva geweihten Ort eine besondere Bedeutung zukommt.  | 
                 
                
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                   Im inneren Tempelgelände, das in fünf große Höfe gegliedert 
                  ist, befinden sich der Sivakamiamman-Tempel, das 
                  Sivaganga-Wasserbecken, die „Halle der tausend Säulen“ 
                  (tatsächlich sind es 999) und das zentrale Heiligtum. Darin 
                  wird Nataraja, anders als in den meisten ihm gewidmeten 
                  Tempeln, nicht in Form eines Lingams repräsentiert, sondern 
                  als Skulptur in einer Darstellung als vielarmiger tanzender 
                  Gott.  | 
                 
                
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                  Ursprünglich lautete der Name Chidambarams Tillai, nach einer 
                  Baumart (Excoecaria agallocha), die bis heute in der Umgebung 
                  der Städt wächst. Der Name Chidambaram leitet sich von der 
                  tamilischen Namensform Chitrambalam („kleine Halle“) ab und 
                  bezog sich ursprünglich auf das zentrale Heiligtum des 
                  Nataraja-Tempels. Später wurde der Name als Sanskrit-Wort 
                  Chidambaram („Sphäre des Wissens“) umgedeutet und auf die 
                  gesamte Stadt übertragen. 
                   
                  Die frühe Geschichte Chidambarams ist weitgehend identisch mit 
                  der des Nataraja-Tempels. Die Ursprünge der Stadt und des 
                  Tempels liegen weitgehend im Dunkeln, Chidambaram scheint aber 
                  bereits früh ein religiöses Zentrum gewesen zu sein. Im 7. und 
                  8. Jahrhundert besingen die Dichter Appar, Sambandar und 
                  Sundaramurti in ihren devotionalen Hymnen Tillai als heiligen 
                  Ort. Ab dem 9. Jahrhundert stiegen die Cholas zur 
                  vorherrschenden Macht Südindiens auf. Die Chola-Könige 
                  erwählten Nataraja als ihre Familiengottheit und förderten den 
                  Nataraja-Tempel von Chidambaram. Einige der späten 
                  Chola-Könige scheinen im 12. Jahrhundert längere Zeit in 
                  Chidambaram Residenz gehalten zu haben. 
  
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