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                  | Die Landschaft gleicht einem Bilderbuch: 
                  rote Sandsteinhügel, aus Naturfelsen gehauenen Wasserbecken (künstliche 
                  Seen) und friedliche, landwirtschaftlich genutzte Felder. Das 
                  ist die Umgebung von drei kleinen Dörfern, die ehemals die 
                  Hauptstädte des Chalukyan-Reiches waren. Diese Dynastie 
                  herrschte im 4.-8. Jahrhundert über den größten Teil des 
                  Dekkan. Das ist die Gegend, in der Sie die feinsten und 
                  ältesten drawidschen Tempel und Felsenhöhlen finden. Die 
                  Formen und Skulpturen dieser Bauten waren richtungsweisend für 
                  die späteren Hindu-Reiche, die hier im südlichen Teil Indiens 
                  Aufstieg und Niedergang erlebten und von den Moslems zerstört 
                  wurden. Obwohl die Chalukyans der vedischen Kultur huldigten, 
                  waren sie doch anderen Glaubensrichtungen gegenüber äußerst 
                  tolerant. Man fand Hinweise, dass zu ihrer Zeit auch der Shaivismus, Vaishnavismu, Jainismus und Buddhismus verbreitet 
                  waren und praktiziert wurden. Zu den Überresten dieser 
                  Kulturen zählen insbesondere die Tempel und die Felsenhöhlen 
                  von Badami. 
                        AIHOLEAihole war die Hauptstadt der chalukyans während des 
                        4.-7. Jahrhunderts. Aus dieser Zeit stammt eine 
                        meisterhafte Hindu-Tempelarchitektur, und zwar in einer 
                        Bandbreite von der frühesten Zeit, wie beim 
                        Ladkhan-Tempel, bis hin zu den späteren, viel feiner 
                        ausgearbeiteten Tempeln Kunligudi und Durgigudi. Der 
                        Durgigudi-Tempel weist noch eine Besonderheit für 
                        indische Tempel auf: Er hat eine runde Form
                  und einen sehr 
                  einfachen Gopuram, einen Turm über dem Eingangsbogen. Diese 
                  Art Bauten sind typisch für die Tempel in Tamil Nadu. In und 
                  um Aihole stehen 70 Tempelbauten. Sie alle sind Zeugen einer 
                  Zeitspanne, in der die Chalukynas sich intensiv mit der 
                  Tempelarchitektur beschäftigten. Die meisten dieser Bauten 
                  sind in einem guten Zustand.
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                        Bhoothanatha 
                        Temple,  Gott Shiva gewidmet | 
                        Aihole: 
                        HöhlenTempel |  |  
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                        BADAMILieblich in einem Canyon gelegen, bietet Badami neben 
                        der reizvollen Lage auch noch Felsenhöhlen. Sie wurden 
                        ebenfalls von den Chalukyans geschaffen. Badami war in 
                        den Jahren 540-757 n. Chr. ihre Hauptstadt, aus der sie 
                        von den Rashtrakuten vertrieben wurden. Die Höhlen sind 
                        in die Hügel aus rotem Sandstein gehauen und bieten 
                        einen freien Blick auf den künstlichen See des Agastyatirtha (aus dem 5. Jahrhundert). Diese Höhlen 
                  ermöglichen zugleich eine Überblick über die vielen religiösen 
                  Sekten, die auf indischem Boden Fuß fassten. Insgesamt sind es 
                  5 Höhlen, vier davon künstliche, eine eine Naturhöhle. Sie 
                  alle sind durch Treppen miteinander verbunden. Von den durch 
                  Menschenhand geschaffenen Höhlen sind zwei Vishnu geweiht, 
                  eine Shiva und eine Jain. Die Naturhöhle ist ein 
                  buddhistischer Tempel. Die Fragmente der Fresken in dem oberen 
                  Vaishnavite-Tempel zeigen deutlich, dass man sich damals mit 
                  der Malerei genauso gut auskannte wie mit der perfekten 
                  Herstellung von Skulpturen. Vermutlich waren auch alle 
                  Skulpturen in den Höhlen damals bemalt.
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                        | Die Höhlen sind aber nur ein Teil 
                        dessen, war in Badami zu sehen ist. An und auf den 
                        Hügeln um das Wasserbecken herum stehen Tempel und 
                        Befestigungsanlagen. Auch Denkmäler und Inschriften 
                        kann man bewundern. Die stammen aber nicht nur aus der 
                        Zeit der Chalukyans, sondern auch aus anderen 
                        Jahrhunderten, in denen man die Vorteile einer Festung 
                        sehr wohl zu schätzen wusste. Nachdem die Rashtrakuten 
                        Badami eingenommen hatten, ging die Stadt in den 
                        Folgejahren nach und nach an die Chalukyans von Kalyan 
                        (dies war eine Splittergruppe der West-Chalukyans) und 
                        weiter an die Kalachuryas, die Tadavas von Devagiri, das 
                        Vijangar. Reich, an die Adil Shahi-Könige von Bijaipur 
                        und schließlich an die Marathen über. Sie alle hinterließen in Badami 
                        ihre Spuren, seien es auch nur so kurze und knappe 
                        Hinweise  wie die Inschrift der Pallavas aus dem 
                        Jahr 642n. Chr., die besagt, 
                        dass ihr | 
                         |  
                        | 
                        Badami: 
                        Gott Vishnu Status |  |  
                  | König Narasimhavarman 
                  Kurz und schmerzlos die Chalukyans überrumpelte und Badami 13 
                  Jahre lang besetzt hielt. Danach musste er das Gebiet wieder 
                  räumen. Von den anderen vielen Denkmälern dieser Zeit seien 
                  zwei besonders hervorgehoben: die beiden Tempel-Gruppen am See 
                  (bekannt als Bhutanatha-Tempel). Sie spiegeln sich 
                  phantastisch im Wasser des künstlichen Sees und beeindrucken 
                  besonders durch ihre Schlichtheit und die natürliche 
                  Formgebung. Dies findet man auch in den frühen Tempeln der 
                  Pallavas in Mahabalipuram, südlich von Madras. Sehenswert ist 
                  auch das Museum am Nordende des Wasserbeckens (Archaeological 
                  Museum), in dem Skulpturen ausgestellt sind, die man in der 
                  Umgebung fand, sowie Darstellungen des Fruchtbarkeitskultes, 
                  der damals in diesem Gebiet praktiziert wurde 
                  (Lajja-Gauri-Abbilder).   Badami ist eine Kleinstadt abseits der 
                  Hauptstraße mit engen und verwinkelten Gassen, alten Häusern, 
                  kleinen Plätzen und einigen Ruinen aus der Zeit der Chalukyans. 
                  Der Ort ist malerisch, und die Menschen sind freundlich. 
                  Lästig sind allenfalls die Kinder, die jedem Besucher auf 
                  Schritt und Tritt folgen und Geld oder Kugelschreiber erbitten. 
                  Die folgen Ihnen nicht allein, sondern in ganzen Rudeln und 
                  rufen immer laut "Ta ta, Ta ta",. Man ist dies zwar überall in 
                  Indien gewohnt, allerdings fällt hier die Hartnäckigkeit auf, 
                  mit der die Kinder dem Betteln nachgehen.   |  
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                        PATTADAKALAuf dem Höhepunkt seines Ruhmes war Pattadakal im 7. und 
                        8. Jahrhundert. In dieser Zeit entstanden auch die 
                        meisten Tempel in der Umgebung. Er Ort war nicht nur die 
                        zweite Hauptstadt der Chalukyans von Badami, sondern 
                        auch Schauplatz aller Krönungsfeierlichkeiten. Das 
                        bedeutendste Bauwerk ist der Lokeshwari- oder 
                        Virupaksha-Tempel, ein großer Bau, dessen Skulpturen 
                        Geschichten aus  dem
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                        Pattadakal 
                        Tempel: Chalukya Architektur |  |  
                  | Ramayana und Mahabharata erzählen. Sie lassen auch einen 
                  Eindruck von sozialen Leben der ersten Chalukyans entstehen. 
                  Die Bildhauereien am Mallikarjuna-Tempel berichten aus der 
                  Bhagavata. Das ist die Geschichte des Lord Krishna. Schauen 
                  Sie sich auch en alten Jain-Tempel mit seinen steinernen 
                  Elefanten an. Er steht 1 km außerhalb der Stadt.   |  
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