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      Ajmer 
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            Ajmer, Rajasthan 
            (Indien) |  
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                   | Rajasthan: Beautiful view of sunset |  |  
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                  | Wie eine grüne Oase liegt Ajmer südlich von 
                  Jaipur am Ufer des Ana Sagar Lake, umsäumt von kahlen Hügeln. 
                  Stets besaß diese Stadt große strategische Bedeutung. Das 
                  forderte auch so manchen Besuch fremder Invasoren heraus. Zu 
                  ihnen gehörte Mahmud von Ghazni, der während eines seiner 
                  vielen Vorstöße von Afghanistan auch Ajmer heimsuchte und 
                  ausplünderte. 
 Später gewann die Stadt dadurch an Bedeutung, daß sie die 
                  Lieblingsresidenz der Moguln wurde. 1616 traf sich Sir Thomas 
                  Roe mit Jehangir in Ajmer. Dieses Treffen zählt zu den ersten 
                  Kontakten zwischen den Moguln und den Briten.
 
 Später nahmen die Scindias die Stadt ein, und aus ihren Händen 
                  bekamen im Jahre 1818 die Briten diese Stadt. Somit gehört 
                  Ajmer zu den wenigen Orten von Rajasthan, die den Briten 
                  unmittelbar unterstanden und nicht ein Teil des Prinzenstaates 
                  waren. Während des Ramadan ist Ajmer ein bekannter 
                  Wallfahrtsort für Moslems. Ajmer gibt sich heute eher von der 
                  freundlichen Seite. Zudem ist es eine ganz interessante Stadt, 
                  für viele Touristen jedoch nur Ausgangspunkt für einen Besuch 
                  des nahen Pushkar.
 
                  SEHENSWÜRDIGKEITEN
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                  | Dargah: |  
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                  Ajmer: 
                        Chishti's Dargah |  
                  | Dargah: Im alten Teil der Stadt, am Fuße der kahlen und kargen 
                        Hügel, liegt Indiens bedeutendstes Wallfahrtszentrum der 
                        Moslems. Dargah ist das Grab eines Sufi-Heiligen, der 
                        1192 in die Stadt Ajmer kam. Die Konstruktion des 
                        Schreins wurde unter Humayun vollendet, und das Tor 
                        fügte der Nizam von Hyderbad hinzu. Akbar pflegte einmal 
                        im Jahr eine Pilgerfahrt von Agra nach Dargah zu 
                        unternehmen.
 
 Wenn Sie den Innenhof betreten, nachdem Sie am Tor Ihre 
                        Schuhe ausgezogen haben, liegt rechts eine Moschee, die 
                        Akbar erbauen ließ. Die großen kesselartigen Behälter 
                        nehmen Spenden auf, die normalerweise für die Familien 
                        gedacht sind, die für die Erhaltung des Schreins sorgen. 
                        In einem anderen Innenhof steht eine weitere Moschee. 
                        Sie wurde von Shah Jahan gebaut, und als Material diente weißer Marmor. Sie besteht 
                  aus 11 Bögen, und eine Inschrift in persischer Sprache läuft 
                  um den ganzen Bau.
 
 Das Grab des Heiligen befindet sich im zweiten Innenhof mit 
                  einer Kuppel aus Marmor. Innen ist das eigentliche Grab, 
                  umgeben von einer Silberplattform. Die Türen des Schreins sind 
                  mit Hufeisen beschlagen; erfolgreiche Pferdehändler nagelten 
                  sie an. Seien Sie vorsichtig, wenn angebliche Führer Sie 
                  ansprechen. Sie führen falsche Spendenbücher mit sich herum, 
                  in denen keine Spenden unter 500 Rs. Auftauchen.
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                  | Ana Sagar Lake: Bereits im 12. Jahrhundert wurde dieser künstliche See 
                  angelegt, indem man den Luni River staute. An seinem Ufer 
                  wurde ein herrlicher Park geschaffen, der Dault Bagh. Darin 
                  stehen einige Pavillons aus Marmor, die 1637 von Shah Jahan 
                  erbaut wurden. Dieser Park bietet sich für abendliche 
                  Spaziergänge an. Ist der Monsun etwas spärlicher ausgefallen, 
                  passiert es schon mal, daß der See austrocknet. Die 
                  Wasserversorgung der Stadt sichert man sich daher durch den 
                  Foy Sagar Lake, 5 km weiter talaufwärts. Von den Hügeln neben 
                  dem Dault Bagh ergeben sich herrliche Aussichten in die 
                  Umgebung.
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                  Ana Sagar Lake |  
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                        Adhai-din-ka-Jhonpra:Wenn Sie nach dem Dargah noch weitergehen, stoßen Sie im 
                        Außenbezirk der Stadt auf die Ruinen der Sogenannten 2 ½ 
                        Tage-Moschee. Diesen Namen bekam sie, weil für den Bau 
                        angeblich nicht mehr Zeit benötigt wurde. Im Jahr 1153 
                        ursprünglich als Jain-Kolleg gebaut, wurde das Gebäude 
                        nach einem Überfall durch Muhammad Ghori 1192 in eine 
                        Moschee umgewandelt. Zu diesem Zweck setzte man 
                  einfach eine Wand mit sieben Bögen vor die Säulen-Halle. Wenn 
                  die Moschee inzwischen auch schon ziemlich zerstört ist, so 
                  bietet sie doch immer noch einen guten Eindruck vor der 
                  damaligen Architektur. Bemerkenswert sind die verschiedenen 
                  Säulen, die gewölbte Decke mit den beschädigten Minaretten und 
                  einiges mehr. Wenn Sie noch nicht allzu müde und noch frisch 
                  genung für einen 3 km langen Fußweg sind, dann gehen Sie noch 
                  ein Stück weiter. Nach einem steilen Aufstieg erreichen Sie 
                  Taragarh (Sternen Fort) mit einem schönen Blick auf die Stadt.
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                  Ajmer: Adhai 
                        din ka jhopra |  
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                  Akbars Palast:Wieder in die Stadt zurückgekehrt, finden Sie in unmittelbarer 
                  Nähe des Bahnhofs dieses mächtige Fort, das Akbar 1570 erbauen 
                  ließ. Heute ist darin ein Museum untergebracht. Die Sammlung 
                  von Skulpturen in diesem Ajmer-Museum ist sehr gut, ein wenig 
                  armselig dagegen die Waffen-Sammlung aus der-Mogul- und 
                  Rajputen-Zeit.
 
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                  Ajmer: Akbars Palast |  |  
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  Fahrt Nach Ajmer (Ein Reisebericht).
  Einige 
  Zeit fahren wir durch die altbekannte, reizlose Ebene. Mit Ausnahme der 
  Eukalyptuspflanzungen entlang der Straße gibt es weder Bäume noch Sträucher. 
  Vom Sambhar-See sieht man allenfalls Ausläufer mit salzigen Lachen, die bis an 
  die Straße reichen. Für den Ackerbau sind große Teile des Bodens zu 
  salzhaltig. Ein schöner Streckenabschnitt liegt zwischen Mahlan (36 km) und 
  Dudu (65 km). in der Gegend um Kishangarh, einer alten Hauptstadt aus dem 17. 
  Jhdt. wird hochwertiger Marmor gebrochen. Ab Kishangarh (108 km) kommen wieder 
  Aravalliberge in Sicht, der höchste darunter der 856 m hohe Taragarh mit der 
  Festung von Ajmer.
  
  Schuster in einem Fenster der Ummauerung des Adhai-din-ka-Jhonpra.
  Geschichte von Ajmer. Im frühen 7. Jhdt. konnten die Chauhan-Rajputen ihre 
  Macht in Sambhar erweitern und ihren Sitz in Delhi errichten. Im 11. Jhdt. 
  gründete Ajaipal Chauhan an der Stelle einer alten Festung der Meenas den 
  Staat Ajmer. Mahmud von Ghauri, der über Afghanistan nach Indien einfiel, nahm 
  1192 Ajmer in Besitz und schlug noch im selben Jahr Prithviraj Chauhan von 
  Delhi, den berühmtesten Chauhankönig.
  
  Ajmer blieb 200 Jahre lang in moslemischer Hand, bis es von Maharana Kumbha 
  von Mewar (Chittorgarh) erobert wurde. Zwischen 1470 und 1556 wechselte die 
  Stadt häufig ihren Besitzer. Während andere Rajputenstaaten auflebten, konnte 
  Ajmer nie unabhängig werden, sondern war immer einem anderen Fürstentum 
  untergeordnet. 1556 zog der Moghul Akbar gegen die Rajputen und machte die 
  meisten der Besiegten zu seinen Verbündeten. Auch Ajmer flel in Akbars Hände. 
  Er kam häufig in die Stadt, in der er sich einen Palast errichten ließ. Unter 
  dem andauernden islamischen Einfluß wurden viele Bewohner Ajmers Moslem. 
  Akbars Politik war kompromißbereit. Moslem und Hindus hatten gleiche Rechte, 
  die Feindseligkeiten untereinander nahmen ab. Akbars Nachfolger setzten 
  zunächst diese Politik fort, bis Shah Jahan und schließlich Aurangzeb den 
  Frieden zerstörten.
  
  1734 
  drangen die Marathen in Rajputana ein. Ajmer wurde ihr Stützpunkt, von dem aus 
  sie Kriege mit benachbarten Rajputenstaaten führten. Die Briten, die mit den 
  Marathen um die Vormachtstellung in Indien kämpften, suchten Unterstützung bei 
  den Rajputen. Es kam jedoch zu keiner Einigung. 1815 gelang es Lord Wellesley, 
  die Sindhias (Marathenfamilie) von Ajmer und Gwalior zu besiegen. Im 
  anschließenden Vertrag konnten die Sindhias sicherstellen, daß die Briten kein 
  Bündnis mit dem Rajputen eingehen durften. Erst 1818, nachdem die Marathen 
  auch auf dem Dekkhan geschlagen waren und daraufhin die Briten Verträge mit 
  den Rajputen schließen konnten, übergab Daulat Rao Sindhia Ajmer an die 
  Briten. Ajmer bildete von da an eine britische Enklave.
  
  Erst mit der Bildung des Bundesstaates Rajasthan im Jahre 1956 wurde Ajmer 
  Hauptstadt des gleichnamigen Distriktes. Industrie und Handwerk 
  von 
  Ajmer: technische und chirurgische Instrumente, Baumwolle, Maschinen und 
  Werkzeuge; Decken und Teppiche (traditionell in Getängnissen gefertigt), 
  Korbsessel
  
  Transport: Zug, Bus; Scooter, Tongas, Rikshaws
  kein Massentourismus; Pushkar ist dagegen Anziehungspunkt für viele 
  Jugendliche 
  
  Stadtbild. Der Busbahnhof liegt an der Straße nach Jaipur etwa 2 km außerhalb 
  der Stadt. In diesem Teil Ajmers stehen die nach britischem Vorbild weit 
  auseinandergezogenen Verwaltungsbauten. Wenige Bäume säumen die Straße in die 
  Innenstadt, deren neuerer Teil aus kaum mehr als einer Hauptstraße mit dem 
  angeschlossenen Bahnhofsviertel besteht.
  
  Die Altstadt liegt innerhalb der Stadtmauer mit ihren fünf Toren. Sie ist 
  ruhiger als die jenigen von Alwar und Jaipur, die verwinkelten Gassen zeugen 
  vom langsamen Wachsen der Stadt. Auf unserer Fahrt begegnen wir hier erstmals 
  Frauen mit dem typischen Silberschmuck Rajasthans. Aber auch viele andere 
  Trachten fallen uns auf, die Trachten der Pilger aus allen Teilen Indiens 
  sowie aus Pakistan. Man hatden Eindruck, daß die Moslem- und 
  Hindupilgerstätten Ajmer und Pushkar recht friedlich nebeneinanderliegen. 
  Dennoch ist Ajmer ein Ort der Spannung. Wie zum Trotz stehen neuerrichtete 
  Hindu tempel auf kleinen Hügeln über der Stadt und damit über den Bauwerken 
  der moslemischen Moghulen.
  
  Akbar, 
  der alljährlich die Pilgerstätte Ajmer besuchte, ließ 1572 im Osten der 
  Altstadt einen Palast errichten, in dem sich nach Hermann Goetz ,,moghulische, 
  indo-islamische und rajputische Formen und Ornamente in sehr gefälliger Weise 
  das Gleichgewicht halten“der aber beim Betrachter vor allem wegen des 
  verwahrlosten Zustands keinen sonderlichen Eindruck hinterläßt. Heute werden 
  in dem nicht von der Verwaltung genutzten Trakt einige Skulpturen, Gemälde, 
  Terrakotten, Inschriftentafeln, Waffen und Rüstungen gezeigt. Erwähnenswert 
  sind die Gefäße, Tierfiguren und Siegelabdrücke aus Mohenjo Daro sowie eine 
  Inschrift in Brahmi aus dem 3. Jhdt. v. Chr. Das 1905 gegründete Museum ist 
  das älteste in Rajasthan. Mit den müden Worten, This Rama. This son. He dead.“ 
  versucht ein Museumführer, Touristen den Einblick in die indische Kultur zu 
  erhellen. Elektrisches Licht hätte in den dunklen Räumen bessere Dienste 
  geleistet. Im Innenhof des Palastes kann man eine Weile ausruhen. 
  
  Vorbei 
  an zahllosen Silberschmieden, einem Rikshawparkplatz, papierfressenden Kühen 
  und Ruinen aus früheren Jahrhunderten gelangt man zum Heiligtum, auf das die 
  gesamte Stadt ausgerichtet zu sein scheint, zum Grabbezirk (Durgah) des Khwaja 
  Muin-ud-Din Chisthi. Die Familie, der noch andere bekannte Moslemheilige 
  entstammen, wurde nach ihrem Herkunftsort Chisthi, einem Stadtteil Sanjars in 
  Persien, benannt. Khwaja Muin-ud-Din wurde 1142 geboren und kam im Alter von 
  24 Jahren nach Ajmer, wo er 1256 starb. Das Heiligtum mit dem Grab wuchs 
  allmählich zu einer eigenen Stadt heran. Für die Dauer ihres Aufenthalts in 
  Ajmer wohnen die Pilger im Grabbezirk. Händler bieten Blumen als Opfergaben 
  an, Koran und andere Schriften in Arabisch, Urdu und Hindi werden verkauft. 
  Bettler leben von der Großzügigkeit reicher Pilger. In den Eisenkesseln, die 
  man im Hof sieht, wird zuweilen eine Süßspeise zubereitet, die von Pilgern 
  gestiftet und von den Pujaris gegessen wird. Die interessantesten Teile des 
  Grabbezirks sind das Buland Darwaza (Eingangstor) und die Moschee Akbars im 
  indo-islamischen Stil sowie die 30 m lange Moschee, die Shah Jahan bauen ließ. 
  Das Heiligtum selbst, das Marmorgrab in einem mit Silber ausgeschlagenen Raum, 
  darf auch von Andersgläubigen betreten werden. An Eingang bittet man uns um 
  eine Spende, worauf wir uns in ein Buch eintragen dürften. Da man uns als 
  reiche Pilger einstuft, ist die Spendenforderung so hoch, daß wir auf den 
  Eintritt verzichten – nur um es beim zweiten Eingang gleich un die Ecke 
  nochmals zu versuchen. Hier geht es ohne die eben geforderte Unsumme. Eine 
  Kopfbedeckung ist dagegen unerläßlich, und sei es ein Taschentuch. Zeit zum 
  Verweilen im Innern des Heiligtums bleibt nicht, da wir uns sogleich in ein 
  Geschiebe im Uhrzeigersinn um das Grab Muin-ud-Dins eingezwängt finden.
  
  Wir 
  verlassen den Grabbezirk und biegen nach links in die aus der Altstadt 
  führende Straße. Hinter dem Stadttor liegt rechts das Adhai-din-ka-Jhonpra, 
  ein Jaintempel aus dem Jahre 1153, den Qutb-ud-Din Aibak, ein Feldherr des 
  Mahmud von Ghauri und späterer Begründer des Sultanats von Delhi (1206–1210), 
  in eine Moschee umbauen ließ. Der Hof wurde mit einer Umfriedung versehen. Der 
  Nachfolger Aibaks fügte eine Bogenfassade mit zwei Minaretten hinzu. Ebenfalls 
  um das Jahr 1200 gab Aibak den Auftrag für die Quwwat-ul-Islam mit dem 
  weltberühmten Qutb Minar in Delhi. An beiden Bauwerken verwirklichten indische 
  Handwerker einen islamischen Baugedanken, was sowohl Ausgangspunkt für den 
  indo-islamischen Stil war, als auch die Idee von der Anlage der indischen 
  Moschee fixierte. So wichtig das Adhai-din-ka-Jhonpra für die weitere 
  Entwicklung der islamischen Baukunst in Indien war, so eindrucksvoll sind die 
  Schrift- und Ornamentverzierungen, die den eigentlichen Reiz des Bauwerks 
  ausmachen. Trotz allem hat die verfallene und wenig beachtete Moschee etwas 
  Unscheinbares. Auf dem Hof lassen Kinder ihre Drachen steigen, doch heute noch 
  legen sie ihre Schuhe, die Sohlen gegeneinandergelegt, ab, wenn sie die 
  Pfeilerhalle betreten.
  
  Ein 
  anderer Weg durch Ajmer führt zunächst zum Ana Sagar. Raja Anaji – das ,,-ji“ 
  wird häufig als Ehrenbezeigung einem Eigennamen angehängt – ließ hier in der 
  Mitte des 12. Jhdts. die Wasser des Luni aufstauen. Der Ana Sagar konnte 
  jedoch den Wasserbedarf der Stadt nicht vollständig decken, da er oft in den 
  Sommermonaten vollständig austrocknet. So mußte 5 km talaufwärts ein weiterer 
  Stausee, der Foy Sagar, angelegt werden. Der schönere von beiden ist der Ana 
  Sagar. Am Ende der Straße, die zum See führt, ist ein verrosteter Panzer aus 
  dem 71 er Krieg ausgestellt. Dahinter leuchten Werbeplakate der indischen 
  Armee und Marine. Das Bild wird abgerundet durch die Bettler und Sadhus, die 
  um das Mahnmal lungern. Gegenüber dieser Szenerie erhebt sich eine von 
  Dilettantismus strotzende Kopie des Tores eines Stupa von Sanchi. Einige Meter 
  hinter dem Panzer führt ein Treppenaufgang zu einem Tempel, von dem aus man 
  den Stausee überblicken kann.
  
  Die 
  Marmorpavillos am Ufer des Ana Sagar wurden von Shah Jahan, dem Nachfolger 
  Jahangirs, errichtet. Shah Jahan, der später von seinem Sohn Aurangzeb in Agra 
  gefangengesetzt wurde, war der Moghulkaiser, der nicht nur bei diesen 
  vergleichsweise unwichtigen Bauwerken in Ajmer, sondern auch bei der 
  Freitagsmoschee in Delhi und beim Taj Mahal in Agra seinen unfehlbaren 
  Geschmack bewies. 1899 ließ Lord Curzon die Pavillons restaurieren. Heute sind 
  sie ein beliebter Aufenthaltsort debattierender Jugendlicher. Am See kann man 
  auch die seltenen Seeadler beobachten, die sich gelegentlich zum Taragarh-Berg 
  hinaufschwingen.
  
  Hinter 
  dem See tut sich ein indisches Disneyland mit Götterfigürchen im 
  Knallbunt-Look auf. Ähnliche Geschmacksverirrungen finden sich bei uns zur 
  Weihnachtszeit, wenn Woolworth seine mittlerweile zu Hippies mutierten 
  Krippengesellen feilbietet. Im Zentrum des Parks, zu dem wir 
  selbstverständlich auch jene Sanchi-Nachahmung gehört, werden in einem Schrein 
  – die Ikonographie ist alles andere als eindeutig – Ratten gehalten. Wir 
  durchqueren diesen Subhas Garden in westlicher Richtung bis zu der Stelle, wo 
  ein von einem Tempel gekrönter Felsen den weiteren Weg am Seeufer entlang 
  versperrt. Von oben sieht man den Paß, der auf der gegenüberliegenden Seite 
  des Ana Sagar nach Pushkar führt. Wir steigen auf der Südseite des Felsens 
  hinab und gelangen in das Korbmacherviertel. In südöstlicher Richtung liegt 
  nun der Nassiana-Tempel, ein Phantasiebauwerk der Jainas. Ein großer Teil des 
  Gebäudes wurde wegen Baufälligkeit mit Stacheldraht abgesperrt. Das 
  Hauptgebäude besteht aus zwei übereinandergebauten, hohen Sälen, die je zwei 
  Stockwerken von Galerien entsprechen. Im zweiten Stock kann man auf einer 
  Galerie den unteren Saal umrunden. Unten im Saal steht ein Prozessionswagen 
  und etlicher Kram, der bei Umzügen benötigt wurde. Ein Stockwerk höher sieht 
  man hinter Glasscheiben ein in niedlicher Einfalt gefertigtes Weltmodell der 
  Jainas, ein zuerst vergoldetes und danach verstaubtes, bombastisches 
  Puppenhaus, dessen Inneres seit der Vollendung des Werkes niemandem mehr 
  zugänglich ist. Geht man entgegen dem Uhrzeigersinn um diesen oberen Saal, 
  dann kann man auf Tafeln die Legende vom ersten Tirthanka, dem Heilsbringer 
  der Jainas, lesen und zusätzlich etwas vom Sinn des Dargestellten. Es schadet 
  aber auch nicht, wenn man in der verkehrten Richtung läuft. Von der obersten 
  Galerie, auf der Höhe der in den Wolken schwebenden Engelchen oder was immer 
  mit den Figuren gemeint sein mag, hat man einen Gesamtüberblick über das Werk 
  des vielleicht größten Einfaltspinsels Ajmers. Trotz allem oder gerade darum 
  lohnt die Besichtigung. Man darf dabei jedoch nicht dem Irrtum verfallen, die 
  Philosophie der Jainas mit diesen ihren Auswüchsen gleichzusetzen.
  
  Wir 
  kehren nun zum Ana Sagar zurück, wo wir auf einem der Hügel auf den 
  Sonnenuntergang warten. Von der Stadt tönt das unablässige ,,Rameram“ der 
  Singsang einer Hindusekte. Sobald es dunkel wird, schwirren Fledermäuse, die 
  den Tag in den Bäumen des Subhas Garden verbracht haben, durch die Luft Am 
  nächsten Tag fahren wir mit dem Scooter zum Stadttor in der Nähe des 
  Adhai-din-ka-Jhonpra. Wenige Schritte hinter dem Tor führt links eine Treppe 
  auf den Grabhügel der Moslem mit einer Moschee, wo ähnliche Eisengefäße stehen 
  wie unten im Durgah. Entlang des Weges, auch des weiteren bis hinauf zur 
  Festung, haben sich Eremiten angesiedelt, deren Einsiedeln jedoch nicht so 
  weit geht, daß sie auch hier oben schlafen würden. Es geht ihnen wohl mehr um 
  die einträglichen Gaben aus den Händen der Pilger, die die Moschee auf dem 
  Taragarh-Berg besuchen. Auf der gesamten Strecke hat man herrliche Ausblicke 
  auf die Stadt. Neben der Moschee und Resten der Festung liegen auf dem Berg 
  ein kleines, sich selbst durch Viehzucht versorgendes Dorf, ein Friedhof und 
  alte Häuserruinen. Eine Horde halbzahmer Languren ernährt sich von den 
  Abfällen des Dorfes. Die Seeadler kann man aus nächster Nähe beobachten. Es 
  lohnt sich, den Tag auf dem Berg zu verbringen, allerdings muß man daran 
  denken, Essen und Getränke mitzubringen. Auf der Südseite der Festung steigen 
  wir ins Tal hinab. Dieser Weg ist gegenüber dem beschriebenen Aufstieg 
  schwieriger. Man kann die Wanderung um den gesamten Berg fortsetzen, der in 
  Hufeisenform vor der Altstadt liegt.
  
  
  Ausflüge von Ajmer: Die Busse und Sammeltaxis nach Pushkar haben eine eigene 
  Haltestelle vor dem Bahnhof (nicht Busbahnhof!). Busse sind auf jeden Fall 
  bequemer, fahren aber nicht so häufig wie die Taxis. Nicht selten sind sie zur 
  Hälfte mit jungen Europäern oder Amerikanern besetzt, von denen viele einen 
  regelrechten Wohnsitz in Pushkar haben. Die Straße führt nordwestlich von 
  Ajmer am Ana Sagar entlang und über einen Paß. Auf der gegenüßberliegenden 
  Seite des Berges erstreckt sich trockenes, unbebautes Land mit Sanddünen. 
  Neben der Straße erkennt man die alte Pilgerstrecke. Hinter einer Mautstelle 
  zweigt links eine Straße nach Pushkar ab (11 km von Ajmer). Die Hauptstraße, 
  die auf ihrem weiteren Verlauf nur bei guten Wetterbedingungen befahrbar ist, 
  führt nach Merta. Bevor wir jedoch nach Pushkar kommen, machen wir an eben 
  jener Mautstelle erste Erfahrungen mit der besonderen Denkweise der in Pushkar 
  lebenden Ausländer. Es ist uns schon in Ajmer aufgefallen, daß keiner von 
  ihnen das Sammeltaxi als Transportmittel wählt, aber wir haben uns darüber 
  weiter keine Gedanken gemacht. Dabei braucht man der Erklärung nicht lange zu 
  suchen. 
      
  
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