Erst seit 1977 gestattet man Besuchern die Überquerung des Rohtang-Passes nach Keylong in Lahaul. Dieses nur 117 km von Manali entfernte Gebiet ist eine tibetanische Region, die sich vom Kulu Valley stark unterscheidet. Der Rohtang-Pass ähnelt in seiner Eigenschaft als Eingangstor sehr dem Zoji La-Pass zwischen Kaschmir und Ladakh. Im Norden grenzt dieses Gebiet an Ladakh, im Süden an Kulu und im Osten an Tibet. Ganz Spiti und ein großer Teil von Lahaul sind Besuchern ist nur limitiert zugänglich. Eine Fortsetzung des Treks über die Jeepstraße von Keylong nach Leh in Ladakh nur mit einer Sondererlaubnis möglich. Sie haben jedoch die Möglichkeit, den schwierigen Trek von Keylong nach Padum im Zanskar Valley anzutreten, um dann von hier aus nach Ladakh zu gelangen.

Klima:
Da über die hohen Berge des Himalaya wenig Regen nach Ladakh kommt, sind Lahaul und Spiti trockene und zumeist auch öde Gebiete. Die Luft ist scharf und klar, und den warmen Sommertagen folgen kalte, klirrende Nächte. Achten Sie in diesem Gebiet besonders auf die intensive Sonneneinstrahlung. Schnell erwischt Sie ein Sonnenbrand, auch an kühlen Tagen. Wegen der reichhaltigen Schneefälle von September bis Mai ist der Pass nur für kurze Zeit im Jahr passierbar.

Kultur:
Die Bewohner von Lahaul und Spiti Parktizieren eine tibetische Form des tantrischen Buddhismus, d.h. mit einen überaus reichhaltigen Ausschmücken der Dämonen, Heiligen und Anhänger. Die Klöster, bekannt als Gompas, sind äußerst farbenfroh ausgestaltet. Mönche oder Lamas führen hier den Alltag an, dessen Ablauf durch komplizierte Regeln und Rituale vorgegeben ist. Zwischen den Bewohnern dieser Region und den Ladakhis gibt es viele Ähnlichkeiten. Die Menschen von Spiti sind fast alle Buddhisten, während die Bevölkerung von Lahaul fast zur Hälfte aus Buddhisten und Hinduisten besteht.

ROHTANG-PASS
Der einzige Zugang nach Lahaul ist der 3.915 m hohe Rohtang-Pass. Wegen der Witterungsverhältnisse kann er nur von Juni bis September überquert werden. Wanderer dürfen ihn bereits etwas früher, als er für Autos freigegeben wird, passieren. Während dieser relative kurzen Saison verkehren Busse von Manali nach Keylong.

KEYLONG
Dies ist die bedeutendste Stadt von Lahaul und Spiti. In ihrer unmittelbaren Umgebung befinden sich eine ganze Reihe interessanter Klöster. Das alte Kloster Kharding, früher einmal die Hauptstadt von Lahaul, liegt hoch über Keylong und ist dennoch nur 3,5 km entfernt. Zu den anderen Klöstern ist es ebenfalls nicht viel weiter. So liegen z. B. Shashur 3 km, Tayal 6 km und Guru Ghantal 11 km entfernt. Von der Bushaltestelle hinter der Siedlung der Tibetanter sind es nur 10 Minuten zu Fuß bis zum Tibetan Centre for Performing Arts. In diesem Zentrum der darstellenden Künste wird in der Saison mehrmals wöchentlich ein Videofilm über Tibet gezeigt.

SPITI
Die Täler von Lahaul und Spiti sind durch den 4.500 m hohen Kunzam-Pass miteinander verbunden. Irgendwann soll auch einmal eine Straße fertiggestellt werden, die von Kaza, der wichtigsten Stadt des Spiti-Gebietes, südöstlich durch Samdoh verläuft und schließlich auf die Hindustan-Tibet-Straße trifft (siehe auch Kinnaur). Viele Siedlungen gibt es in dieser öden und hochgelegenen Region nicht. Der wichtigste Ort ist Kaza (oder Kaja). Etwas weiter nordwestlich liegt dann Kibar (oder Kyipur), der Ort, von dem man sagt, er sei der höchstgelegene der Erde. Zu den bedeutendsten Klöstern gehören Tabo Kye und Dhanakhar.